"355" war der Codename für eine Agentin während der Amerikanischen Revolution und steht heute noch symbolisch für die vielen namenlosen weiblichen Spioninnen in staatlichen Geheimdiensten. Zu ihnen gehört auch CIA-Agentin Mason "Mace" Brown, die nach einem gescheiterten Auftrag auf sich allein gestellt ist. Sie ist auf der Suche nach einem Computerchip, der alle Internetverbindungen entschlüsseln und außer Gefecht setzen kann. Die globale Bedrohung ist klar: Um die Wirkkraft dieser "Waffe" zu demonstrieren, lässt die Terrorgruppe, die den Chip gestohlen hat, zur angekündigten Versteigerung im Darknet sechs Passagierflugzeuge explodieren. Im Kampf gegen das international agierende kriminelle Netzwerk muss sich Mace – zunächst widerwillig – mit ihrer Rivalin, der deutschen BND-Agentin Marie, verbünden. Gemeinsam mit der IT-Spezialistin und ehemaligen MI6-Agentin Khadijah und der kolumbianischen Geheimdienst-Psychologin Graciela jagen sie dem Chip von Paris über Marokko bis nach Shanghai nach, um die Welt vor der Katastrophe zu bewahren. Dabei scheint ihnen die mysteriöse Lin Mi Sheng jedoch einen Schritt voraus zu sein …

Weibliche Geheimagentinnen, die sich ebenso hart durchschlagen, wie Jason Bourne oder James Bond – das war die Idee von Produzentin und Hauptdarstellerin Jessica Chastain (Mace). Dabei setzt der Zum Inhalt: Blockbuster "The 355" – abgesehen vom Geschlecht der Agentinnen – auf bewährte filmästhetische Muster des Zum externen Inhalt: Agententhrillers (öffnet im neuen Tab): Rasante Verfolgungsjagden in U-Bahn-Tunneln und engen Gassen, zahlreiche choreografierte Kampfszenen an internationalen Zum Inhalt: Schauplätzen und ein klares Gut-Böse-Schema prägen den genretypischen Plot. Die Zum Inhalt: dynamische Kamera und eine schnittreiche Zum Inhalt: Montage unterstreichen die wendungsreiche Handlung und erzeugen eine ständige Anspannung. Die dramaturgische Logik steht hinter den Schauwerten etwas zurück, nicht jede Entwicklung und Entscheidung der Protagonistinnen ist schlüssig. Wesentlicher als die Rahmenhandlung ist die zentrale Aussage des Films: Erst die wachsende Solidarität zwischen den Frauen und die Emanzipation von ihren männlichen Bezugspersonen, auf die allzu oft kein Verlass ist, führt zum Erfolg.

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Die Charakterzeichnung der fünf Agentinnen kann im Sprachunterricht oder in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern gut als arbeitsteilige Beobachtungsaufgabe während der Filmsichtung dienen: Inwiefern ist die Darstellung der Frauen vergleichbar mit männlichen Film-Spionen, wo werden Unterschiede deutlich? Innerhalb der Gruppe werden beispielsweise klare Gegenpole zwischen der sensiblen Graciela als fürsorgliche Mutter und der toughen Marie als "einsame Wölfin" etabliert. In dem Zuge sollte zudem die stereotype Darstellung weiblicher Figuren in Actionfilmen diskutiert werden und ob diese hier auch zum Vorschein kommt. Dazu lohnt auch ein filmästhetischer Vergleich mit weiteren Zum Inhalt: Genrevertretern, wie den James-Bond-Filmen, "Mission Impossible" oder "3 Engel für Charlie" . Inhaltlich kann im Informatikunterricht über verschlüsselte Netzwerke und Cyberwaffen gesprochen und die Plausibilität der im Film aufgezeigten Gefahr diskutiert werden. Zudem bietet es sich an, anhand der – vor allem bei der CIA – dargestellten kriminellen Unterwanderung in Deutsch, Englisch oder den Gesellschaftsfächern die Funktion und Rolle von Geheimdiensten zu thematisieren.

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