Die Schüler/innen erhalten vor dem Kinobesuch exakt formulierte Beobachtungsaufgaben. Durch diese wird der Blick auf bestimmte Inhalte oder gestalterische Besonderheiten gelenkt, die sonst vielleicht nicht auffallen würden. Nach dem Kinobesuch können die Beobachtungen der Schüler/innen zudem als Ausgangspunkt für ein Filmgespräch dienen.

Anwendungsmöglichkeiten

Einsatzmöglichkeit: vor/nach dem Kinobesuch
Sozialformen: Plenum, Einzelarbeit oder Kleingruppen
Zielgruppe/Alter: Beobachtungsaufgaben eignen sich für Schüler/innen aller Altersgruppen.
Benötigte Dauer: ab etwa 15 Minuten (je nach Anzahl der Aufgaben)
Fächer: Deutsch, Fremdsprachen, Kunst; je nach Beobachtungsthema auch alle Fächer

Unterrichtsgestaltung/Unterrichtsvorschläge

Als Beobachtungsaufgaben eigenen sich insbesondere solche Aspekte, die den Film ästhetisch prägen, beispielsweise:

Wichtiger Hinweis:

Wählen Sie möglichst nur ein bis zwei Aspekte aus – oder verteilen Sie Aufgaben an mehrere Gruppen. Die Aufgaben sollten sich bereits auf die ersten Szenen des Films beziehen, damit das "Erfolgserlebnis" gewährleistet ist und der Beobachtungsauftrag nicht vergessen wird.

Achten Sie bei der Formulierung der Aufgaben darauf, dass diese möglichst konkret sind, beispielsweise:

  • In welchen Szenen taucht die Farbe Rot auf?

  • In welchen Szenen bewegt sich die Kamera besonders langsam/schnell?

  • Aus welcher Perspektive wird die Figur XY in der ersten Einstellung des Films gezeigt?

  • In welchen Szenen ist die Beleuchtung auffallend hell/dunkel?

  • In welchen Anfangsszenen rückt die Filmmusik/der Ton in das Zentrum der Aufmerksamkeit? Welche Wirkung löst dies aus?

Darüber hinaus können auch Fragen zum dramaturgischen Aufbau oder zum Figurenaufbau gestellt werden, beispielsweise:

  • Der Film beginnt mit einer Zum Inhalt: Rückblende. Welche Informationen werden uns hier über die Figuren oder die Handlung gegeben?

  • Welche Figuren stellt der Film ganz zu Anfang vor? Was erfahren wir über die verschiedenen Figuren?

Nach dem Kinobesuch können die Ergebnisse der Schüler/innen als Einstieg in ein Filmgespräch oder eine Filmanalyse dienen. Ausgehend von den Beobachtungen kann dabei fließend auf die Wirkung des Films sowie auf die Filminhalte übergeleitet werden.

Wichtiger Hinweis:

Verdeutlichen Sie auch die Beziehung zwischen Form und Inhalt. Die Filmästhetik hat immer eine Bedeutung für den Inhalt des Films – wie auch umgekehrt der Inhalt die Wahl der filmsprachlichen Mittel beeinflusst. Warum eine bestimmte Kameraperspektive oder -bewegung, eine bestimmte Musik, oder Lichtgestaltung gewählt wurde, beeinflusst die Aussage, Lesart und Wirkung eines Films.

Kompetenzvermittlung

  • Filme/Bilder werden als bewusst gestaltete Medien wahrgenommen.

  • Filmgestalterische Mittel werden erkannt.

  • Die praktische Analysefähigkeit der Schüler/innen wird unterstützt.

Hinweis

Um präzise Beobachtungsaufgaben zu stellen, sollten Sie vor dem Kinobesuch mit dem Film vertraut sein.

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Zum externen Inhalt: Filmpädagogisches Begleitmaterial (öffnet im neuen Tab) (Piffl Medien, 2009) zu