Kategorie: Filmglossar
Horrorfilme
Horrorfilme zählen neben Zum Inhalt: Science-Fiction- und Zum Inhalt: Fantasyfilmen zum Zum Inhalt: Genre des Fantastischen Films und haben ihren Ursprung sowohl im Schauerroman des 19. Jahrhunderts als auch in unheimlichen oder brutalen Bühnenstücken, wie sie etwa im Théâtre du Grand Guignol in Paris aufgeführt wurden. Gemeinsam ist den meisten Horrorfilmen, dass sie von der Konfrontation mit dem Unberechenbaren erzählen, das in den normalen Alltag eindringt. Wie beim Zum Inhalt: Thriller spielt die Angst-Lust – das Genießen der Anspannung aus sicherer Distanz – beim Horrorfilm eine besondere Rolle.
Während klassische Horrorfilme wie etwa Zum Filmarchiv: "Nosferatu" Friedrich Wilhelm Murnau, D 1922) vor allem durch eine atmosphärische Zum Inhalt: Inszenierung oder mythische Monster Grusel erzeugen, setzen ikonische Vertreter des Genres seit den 1960er-Jahren verstärkt auf detailliert gezeigte Gewaltdarstellungen, die das Publikum schockieren sollen. Das Sub-Genre des Splatterfilms (von englisch: spritzen) bezeichnet besonders blutige Filme, in denen die Zerstörung des menschlichen Körpers in allen Details gezeigt wird. Insbesondere der absichtliche und offensiv zur Schau gestellte Verstoß gegen ethische Normen und die Überschreitung von Grenzen des Erträglichen prägt deren Erzählhaltung. Ein Klassiker des Splatterfilms ist "Blood Feast" von Herschell Gordon Lewis (USA 1963). Mit Ängsten des Erwachsenwerdens, zu denen auch die Auseinandersetzung mit der Sexualität gehört, beschäftigt sich wiederum das Sub-Genre des Teen-Horrorfilms (zum Beispiel "A Nightmare On Elm Street" , Wes Craven, USA 1984).
Stilistisch prägend für Horrorfilme sind die Low-Key- Zum Inhalt: Lichtgestaltung, harte Kontraste, der Einsatz von Toneffekten (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design), die Identifikation mit bestimmten Figuren – Täter oder Opfer – durch eine Zum Inhalt: subjektive Kamera sowie die Bedeutung von Effekten, wobei digitale Effekte (Glossar: Zum Inhalt: Visueller Effekt) zunehmend die Arbeit mit Zum Inhalt: Masken und klassische am Zum Inhalt: Set hergestellte Spezialeffekte verdrängen.
"Der Exorzist" ("The Exorcist" , William Friedkin, USA 1973) erregte vor allem wegen seiner Spezialeffekte Aufsehen, die noch ohne digitale Verfahren (Glossar: Zum Inhalt: Digitalisierung) hergestellt wurden und ungeheuer realistisch wirken. Das Gesicht des Mädchens wird zur Fratze: bleich, mit blutunterlaufenen Augen, von offenen Geschwüren übersät. Wenn sie den Mund öffnet, sieht man Zahnstummel und Blut, gelegentlich fährt eine lange, spitze Zunge daraus hervor. Den Kopf kann sie knarrend um 180 Grad drehen und sie spricht mit verschiedenen Geisterstimmen. Eine davon zischt und kreischt Sätze von auch heute noch schockierender Obszönität, umso mehr als Ärzte, Priester, das Kindermädchen und die Mutter davon betroffen sind, also die klassischen Guten. Der Gegensatz zwischen kindlicher Unschuld und äußerster Verdorbenheit macht einen großen Teil des Horrors aus.