Wie ein Spielfilm! Das ist der Eindruck, den narrative Musikvideos oft wecken. Sie verknüpfen die Präsentation eines Songs mit einer dramaturgisch ausgearbeiteten Handlung und nicht selten auch einer Hollywood-typischen Ästhetik und stehen erzählenden Kurzfilmen dadurch sehr nahe, vor allem wenn der Song durch einen Prolog und einen Epilog eingerahmt oder gar durch kurze Dialoge durchbrochen wird.

Dabei können die Musiker/-innen selbst in den Geschichten eine Rolle spielen – oder aber gänzlich unsichtbar bleiben und hinter der audiovisuellen Erzählung zurücktreten, wie etwa in dem Clip Zum Filmarchiv: "Rocket Fuel" von DJ Shadow, der 2020 bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen gezeigt wurde. Michael Zum Filmarchiv: "Thriller" (1983), der 2009 als erster Videoclip in das Filmarchiv der US-amerikanischen Library of Congress aufgenommen wurde, hat maßgeblich dazu beigetragen, die Grenze zwischen Musikvideo und Spielfilm aufzulösen.

Neben derlei "Einzelerzählungen" gibt es manchmal auch Videoclips, die eine Geschichte als Serie forterzählen, wie etwa das Dreiergespann "Midnight City" (2011), "Reunion" (2012) und "Wait" (2015)von M83. Die Königsklasse des narrativen Musikvideos aber hat Daft Punk bespielt. Deren gesamtes 2001 veröffentlichtes Album "Discovery" ist der Sound (und die einzige Tonspur) des von Leiji Matsumoto inszenierten dialoglosen Zum Inhalt: Animes "Interstella 5555" .

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