Kategorie: Unterrichtsmaterial
Jugend in der digitalen Gesellschaft - Arbeitsblätter
Fünf Aufgaben für die Fächer Deutsch und Sachkunde (ab 4. Klasse), Deutsch, Kunst, Medienkunde, Sozialkunde und Ethik (ab 7. Klasse), Darstellendes Spiel (ab 9. Klasse) sowie Englisch (ab Oberstufe).
Aufgabe 1: Mediennutzung und Medienkritik in "Wishlist"
Fächer: Deutsch, Kunst, Medienkunde, Sozialkunde, Ethik
Ab Klasse 7
Im Mittelpunkt der Webserie "Wishlist" stehen die 17-jährige Schülerin Mira und ihre neue Clique. Digitale Medien nehmen in ihrem Alltag und so auch in der filmischen Darstellung eine zentrale Rolle ein.
Nach Sichtung der gesamten ersten Staffel von "Wishlist" oder optional der ersten vier Folgen:
a) Teilt euch in drei etwa gleich große Gruppen auf und schaut euch folgende Ausschnitte an:
Gruppe 1: Zum externen Inhalt: Folge 4 (öffnet im neuen Tab): 00:16:19–00:18:39
Gruppe 2: Zum externen Inhalt: Folge 1 (öffnet im neuen Tab): 00:13:40–00:14:25
Gruppe 3: Zum externen Inhalt: Folge 10 (öffnet im neuen Tab): 00:03:13–00:04:40
Benennt die mobilen Anwendungen im jeweiligen Ausschnitt, und beschreibt, wie sie filmisch gezeigt werden. Welche anderen Darstellungsmöglichkeiten wären denkbar? Wie verändert sich im Vergleich dazu hier die Wirkung? Macht euch Notizen und vergleicht eure Ergebnisse anschließend im Plenum.
b) Kommentiert unter Bezugnahme auf eure Gedanken aus a) das folgende Standbild aus dem Film "#Zeitgeist" .
c) Schaut euch den folgenden Ausschnitt an. Charakterisiert die Protagonistin Mira. Bezieht dabei ein, welche Rolle das Internet in ihrem Leben einnimmt.
Zum externen Inhalt: Folge 1 (öffnet im neuen Tab) (00:03:00-00-05:19)
d) Erläutert, was der folgende Ausschnitt über die Mediennutzung der Hauptfiguren erzählt. Welche Bedeutung wird den alten Medien darin zugeschrieben?
Zum externen Inhalt: Folge 4 (öffnet im neuen Tab) (00:16:19-00:18:39)
e) Überprüft im Plenum, ob das in "Wishlist" vermittelte Bild der Jugendlichen und ihrer Mediennutzung eurer Meinung nach der Realität entspricht. Bezieht dabei auch ein, welche Medien ihr selbst zu welchem Zweck und in welchem Umfang nutzt.
f) Erläutert, welche ethische Problematik sich aus der Wunsch-App "Wishlist" ergibt. Folgende Ausschnitte könnt ihr dabei berücksichtigen:
Zum externen Inhalt: Folge 3 (öffnet im neuen Tab) (00:10:24-00:14:29)
Zum externen Inhalt: Folge 7 (öffnet im neuen Tab) (00:00:22–00:04:40)
Aufgabe 2: Dramaturgie und zielgruppenspezifische Ausrichtung der Webserie "Wishlist"
Fächer: Deutsch, Kunst ab Klasse 9
"Wishlist" ist eine deutsche Webserie, die für funk, das Internetangebot von ARD und ZDF, produziert worden ist. Mit Online-Formaten auf verschiedenen Plattformen richtet sich funk an die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Die einzelnen Episoden der 10-teiligen ersten Staffel von "Wishlist" haben je eine Länge von 15 Minuten und wurden von Oktober bis Dezember 2016 im Wochentakt auf YouTube veröffentlicht.
Nach Sichtung der ersten drei Folgen oder optional der ersten Staffel von "Wishlist" :
a) Schaut euch die folgenden Definitionen verschiedener Serienformate an und fasst die Unterschiede in eigenen Worten zusammen. Dabei könnt ihr Beispiele von Serien einbeziehen, die ihr kennt. Ordnet anschließend "Wishlist" einem der beiden Formate zu und begründet eure Entscheidung.
"In der Episodenserie erlebt ein fester Hauptcast (inkl. wichtiger Nebenfiguren […]) in jeder Folge ein neues Abenteuer, ist am Ende aber wieder dort, wo er begonnen hat. […] Kennzeichnend für eine Episodenserie im engeren Sinne ist, dass kaum Entwicklung stattfindet (weder der Charaktere noch der Erzählung), so dass die Folgen in beliebiger Reihenfolge ausgestrahlt (und rezipiert) werden können […]. Eine idealtypische Episodenserie ist auch The Simpsons: Egal, was Homer Simpson in einer Folge zustößt (er wird entlassen, fett, radioaktiv verstrahlt etc.), in der nächsten ist er wieder ganz der Alte.", S. 21
"Fortsetzungsserien zeichnen sich im Gegensatz zu episodischen Formaten durch offene, potenziell endlose Geschichten aus, die in die Zukunft gerichtet sind und die die einzelnen Episoden transzendieren […]. Die einzelnen Folgen ähneln damit Kapiteln in einem Roman […]. Diese […] Erzählform erhöht Spannung und Publikumsbindung […].", S. 22
(Quelle: Daniela Schlütz: Quality-TV als Unterhaltungsphänomen: Entwicklung, Charakteristika, Nutzung und Rezeption von Fernsehserien wie The Sopranos, The Wire oder Breaking Bad)
b) Findet euch in Kleingruppen zusammen und tauscht euch aus, an welche Enden einzelner Episoden von "Wishlist" ihr euch erinnern könnt. Beschreibt für bis zu drei Episoden so genau wie möglich, welche Wirkung das jeweilige Ende hat und welchen Zweck die Filmemacher damit verfolgen.
c) Recherchiert anschließend im Internet den Begriff "Cliffhanger" und seine Funktion im seriellen Erzählen. Ihr könnt zum Beispiel den folgenden Zum externen Inhalt: Einrag (öffnet im neuen Tab) nutzen.
d) Setzt eure Ergebnisse aus b) und c) in Beziehung zueinander und bereitet eine strukturierte Präsentation vor.
e) Der folgende Ausschnitt zeigt den Anfang der ersten Folge. Wie wird hier dramaturgisch vorgegangen und was soll damit wohl erreicht werden?
Zum externen Inhalt: Folge 1 (öffnet im neuen Tab) (00:00:00–00:03:00)
f) Schaut euch nun noch einmal einen längeren Teil der ersten Folge an. Teilt euch in drei Gruppen auf und achtet dabei auf Besonderheiten in der filmischen Gestaltung hinsichtlich folgender Aspekte:
Gruppe 1: Zum Inhalt: Musik
Gruppe 2: Zum Inhalt: Schnitt
Gruppe 3: Erzählperspektive
Ihr könnt euch den Ausschnitt dazu auch mehrfach anschauen.
Zum externen Inhalt: Folge 1 (öffnet im neuen Tab) (00:00:52–00:04:31)
g) Tragt eure Beobachtungen im Plenum zusammen und beschreibt, welche Wirkung jeweils entsteht. Wie würdet ihr die verwendete Filmästhetische Mittel insgesamt charakterisieren?
h) Diskutiert im Anschluss, ob ihr euch als Zielgruppe der Serie von ihrer Ästhetik und Erzählweise angesprochen fühlt.
Aufgabe 3: Die Repräsentation digitaler Mediennutzung in "Noah"
Fach: Englisch ab Oberstufe
Zum externen Inhalt: Noah (öffnet im neuen Tab) ist ein kanadischer Kurzfilm von Walter Woodman und Patrick Cederberg. Der Film ist 2013 als Hochschulprojekt entstanden und löste ein großes mediales Echo aus, nachdem er beim Toronto International Film Festival seine Premiere gefeiert hatte.
Vor der Filmsichtung:
a) Sammelt im Plenum, was ihr über den Begriff Digital Natives wisst oder was damit gemeint sein könnte.
b) Recherchiert anschließend im Internet, wofür der Begriff verwendet wird. Stellt eure Ergebnisse im Plenum vor und besprecht, ob ihr euch selbst der Kategorie Digital Natives zuordnen würdet.
Nach der Filmsichtung:
c) Tauscht euch in einer kurzen Blitzlicht-Runde über eure ersten Eindrücke zum Film aus. Dabei könnt ihr Gedanken zur Machart, zum Inhalt oder zur Wirkung des Films äußern.
d) Versucht den Film möglichst treffend in einem Satz zu beschreiben. Stellt eure Entwürfe einander im Plenum vor und entscheidet gemeinsam, welchen Satz ihr am passendsten findet.
e) Was ist ungewöhnlich daran, wie wir den Protagonisten des Films kennenlernen? Benennt, welche Informationen wir über ihn erhalten und wie diese Informationen jeweils vermittelt werden. Berücksichtigt dabei auch seine Gedanken und Emotionen.
f) Beschreibt, wie Noahs Mediennutzung im Film charakterisiert wird. Welches Bild von sozialen Beziehungen im Zeitalter digitaler Medien zeichnet der Film?
g) Diskutiert im Plenum, inwiefern sich Noah als Digital Native einordnen lässt. Erscheint euch diese Darstellung als Porträt eines Stellvertreters eurer Generation realistisch?
h) Untersucht, welche Konsequenzen die besondere Machart von "Noah" auf die filmischen Gestaltungsmittel hat. Teilt euch dazu in Gruppen auf und achtet bei einer zweiten Sichtung des Films auf folgende Aspekte:
Gruppe 1: Zum Inhalt: Musik
Gruppe 2: Zum Inhalt: Montage und und zeitlicher Ablauf
Gruppe 3: Zum Inhalt: Kamerabewegung
i) Je zwei oder drei Schülerinnen und Schüler aus einer Gruppe tauschen sich im Anschluss an die Sichtung über ihre Beobachtungen aus. Präsentiert eure Ergebnisse einander anschließend im Plenum und kommt zu einer Schlussfolgerung darüber, warum die Filmemacher sich für die spezielle Form des Films entschieden haben könnten.
Optional:
j) Schaut euch den folgenden Zum externen Inhalt: Clip (öffnet im neuen Tab) an und fasst in einem Satz zusammen, welchen Plot er erzählt. Vergleicht ihn mit "Noah" : Was haben beide gemeinsam, worin unterscheiden sie sich? Geht dabei auch auf die Funktion des Clips und seine Aussage-Intention ein.
Aufgabe 4: Grundlagen der Dramaturgie
Fächer: Deutsch, Kunst, Darstellendes Spiel ab Klasse 9
Die Macher der Webserie "Wishlist" haben in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung angegeben, dass sie die erste Staffel am Küchentisch entworfen haben. Habt ihr auch eine spannende Idee für eine szenische Situation?
a) Notiert diese auf dem folgenden Arbeitsblatt.
b) Gebt die ausgefüllten Arbeitsblätter eurer Lehrerin/eurem Lehrer. Anschließend werdet ihr in Kleingruppen eingeteilt.
c) In den Gruppen stellt ihr euch die ausgedachten Situationen auf dem Arbeitsblatt vor. Wählt anschließend eine Situation, die ihr als Zum Inhalt: Szene verfilmen wollt.
d) Damit eure Szene besonders gut wird, sollten die Figuren glaubwürdig sein. Wichtig ist, dass ihr als Autor/-in und Filmemacher/-in mehr über eure Figuren wisst, als in der Szene zu sehen ist.
Beantwortet für jede Figur folgende Fragen:
- Wer bin ich?
- Wo bin ich?
- Woher komme ich?
- Was mache ich?
- Wohin gehe ich?
e) Schreibt nun den Dialog der Figuren.
f) Dreht die Szene mit dem Smartphone. Falls ihr euch mit einem Schnittprogramm auskennt, könnt ihr mit mehreren Einstellungen arbeiten.
g) Stellt euch eure Szenen vor. Die nicht beteiligten Schülerinnen und Schüler geben den einzelnen Gruppen Feedback. Achtet arbeitsteilig darauf, welcher Konflikt dargestellt wird, welche Figuren in der Szene beteiligt und wie glaubwürdig diese sind. Haben eure Mitschüler/-innen stets ihre Rollen eingehalten?
Aufgabe 5: Reflektion des Medienverhaltens
Fächer: Deutsch, Sachkunde ab Klasse 4
a) Wann spricht man von Medien? Besprecht im Sitzkreis gemeinsam, was der Begriff bedeutet und welche Medien es gibt.
b) Bildet Zweiergruppen und notiert auf unterschiedlichen Post-It Zetteln je ein Medium, das ihr nutzt. Schreibt darunter die Zeit, die ihr pro Tag oder in der Woche diesem Medium widmet.
c) Eure Lehrerin/euer Lehrer hat gerade mit euch über den Unterschied zwischen analogen und digitalen Medien gesprochen. Ordnet nacheinander eure Post-It-Zettel den analogen oder den digitalen Medien an der Tafel zu.
d) Berechnet anschließend, wie viel Zeit ihr pro Woche mit jeweils analogen und digitalen Medien verbringt. Vergleicht eure Ergebnisse miteinander. Mit welchen Medien würdet ihr gern mehr oder weniger Zeit verbringen. Begründet eure Meinung.
Optional:
e) Löst das Kreuzworträtsel zum Thema Mediennutzung.