Die folgenden Aufgaben richten sich an Schüler/-innen ab sechs Jahren. Sie eignen sich vor allem für den Einsatz in den Schulfächern Deutsch, Sachunterricht, Lebenskunde, Ethik und Kunst ab der 1. Klasse.

Aufgabe 1: "Die dicke Tilla" – Eigen- und Fremdwahrnehmung: Anfertigen von Steckbriefen im Klassenverband

Fächer: Deutsch, Sachunterricht, Lebenskunde, Kunst, ab Klasse 1

Während der Filmsichtung:

a) Wie nehmen Tilla und Anne einander wahr? Was denken sie übereinander? Seht euch die beiden Szenen von 3:02-4:07 und 6:22-7:02 an.

Nach der Filmsichtung:

b) Vergleicht eure Beobachtungen. Besprecht, warum Anne und Tilla einander zuerst nicht leiden können.

c) Fertigt einen Steckbrief von euch an. Beschreibt euch darin so gut wie möglich und achtet auf äußerliche Merkmale genauso wie auf Charaktereigenschaften.

d) Zeichnet oder malt ein Bild von euch dazu (Collagen sind auch eine Möglichkeit).

e) Erstellt nun einen solchen Steckbrief mit Bild von eurem Tischnachbarn. Vermeidet in jedem Fall verletzende Eigenschaften oder Zeichnungen!

f) Tauscht die Steckbriefe untereinander aus und vergleicht: Erkennt ihr euch wieder? Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten fallen euch auf? Besprecht, worin sich eure Beschreibungen unterscheiden.

Aufgabe 2: "Die dicke Tilla" – Aufstellen von Klassenregeln

Fächer: Deutsch, Sachunterricht, Lebenskunde, Kunst, ab Klasse 2

Während der Filmsichtung:

a) Achtet auf die Stimmung in der Klasse von Anne und Tilla. Welchen Anteil haben daran Lehrer/-innen und Schüler/-innen? Untersucht, wie sich die Situation im Klassenraum und auf dem Schulhof unterscheiden.

Nach der Filmsichtung:

b) Wer bestimmt in der Klasse die Regeln? Wie fühlen sich die Kinder dabei?

c) Besprecht in Kleingruppen folgende Fragestellungen:

  • Was ist wichtig, damit die Klassengemeinschaft funktioniert und Spaß macht?

  • Wie fühlt man sich wohl und wie löst man am besten einen Streit?

  • Was erwartet ihr von euren Mitschüler/-innen und Lehrer/innen?

d) Vergleicht eure Ergebnisse in der Gruppe.

e) Entwickelt aus euren Ideen und Antworten Klassenregeln, an die sich alle halten sollen und die euch in der Schule helfen.

f) Schreibt eure Regeln auf ein großes Plakat, bemalt und beklebt dieses bunt und fantasievoll nach euren Vorstellungen und hängt es im Klassenzimmer auf.

g) Welche Tipps würdet ihr der Klasse von Anne und Tilla geben. Besprecht eure Vorschläge.

Aufgabe 3: "Homevideo" – Digitale Medien und Privatsphäre

Fächer: Deutsch, Ethik, Kunst, ab Klasse 7

Vor der Filmsichtung:

a) Seht euch den Beginn von Homevideo an (0.00-4.00 Minuten). Beschreibt den Umgang Jakobs und der anderen Schüler/-innen mit digitalen Medien.

Nach der Filmsichtung:

b) Viele Menschen führen ein Tagebuch. Jakob zeichnet mit der Videokamera auf, was ihm durch den Kopf geht. Warum könnte er sich für dieses Gerät entschieden haben? Welche Vor- und Nachteile bietet ein Videotagebuch? Tauscht euch aus, welche Gefühle Jakob der Kamera anvertraut hat? Geht dabei auch auf die Bedeutung der Privatsphäre ein.

e) Seht euch noch einmal die Szene an, als Jakob klar wird, dass Henry die Aufnahmen seines Videotagebuchs besitzt. (28:02-31:50). Wie fühlt sich Jakob in dieser Situation? Teilt die Klasse nun in zwei Gruppen (A) und (B):

  • Die Schüler/innen der Gruppe A versetzen sich in Jakobs Lage und suchen Rat bei einer Anti-Cybbermobbing-Institution (Gruppe B). In einer E-Mail beschreibt ihr eure Gefühle und Ängste. Jedes Mitglied der Gruppe übergibt einem Mitglied der anderen Gruppe die E-Mail.

  • Lest die E-Mail und beantwortet diese. Wie könnt ihr Jakob helfen? Recherchiert ggf. mit Hilfe der kommentierten Linkliste im Mobbing-Dossier auf Kinofenster.de, welche Ratschläge ihr erteilen könnt.

f) Seht euch den Anfang des Filmes noch einmal an. Welche Schulregeln könnten Cybermobbing vorbeugen? Notiert Anti-Cybermobbing-Regeln und –Tipps auf einem Plakat, dass ihr in die Klasse hängt.

Aufgabe 4: "Homevideo" – Erarbeiten eines alternativen Endes

Fächer: Deutsch, Ethik, Kunst, ab Klasse 7

a) War Jakobs Selbstmord unvermeidlich? Wie hätten er, seine Mitschüler/-innen oder seine Eltern die Situation anders beeinflussen können? Überlegt euch in Teams/Gruppen je einen möglichen Lösungsvorschlag.

b) Wie hätte die Geschichte weiter verlaufen können, wenn eure Lösungsstrategie angewandt worden wäre? Sammelt Ideen und entwerft dazu passend ein alternatives Ende. Verfasst eure Idee als Zum Inhalt: Treatment oder als Zum Inhalt: Szene eines Zum Inhalt: Drehbuchs.

c) Sprecht im Plenum über die unterschiedlichen Lösungsvorschläge und Erwartungen an Täter, Opfer und andere Beteiligte.

d) Optional: Setzt euer alternatives Ende mithilfe einer Videokamera oder eurer Handykamera um.

Aufgabe 5: "Let's Fight It Together" – Arbeit mit Standbildern

Fächer: Deutsch, Ethik, Sozialkunde ab Klasse 5

Vor der Filmsichtung:

a) Seht euch die Sequenz 0:32-0:54 an. Beschreibt Joes Verhältnis zu seinen Mitschüler/-innen.

Während der Filmsichtung:

b) Wodurch wird Joe zum Opfer von Cybermobbing?

Nach der Filmsichtung:

c) Seht euch den Film noch einmal an. Wie verändert sich der Prozess des Cybermobbings und wie fühlt sich Joe dabei? Wählt dazu vier Standbilder aus dem Film und findet zu jedem eine Bildunterschrift. Verfasst zu der jeweiligen Situation einen kurzen inneren Monolog (vier bis fünf Sätze), die deutlich machen, was in Joe vorgeht.

d) Stellt eure Ergebnisse vor.

e) Seht euch noch einmal den Anfang des Filmes an (0.00-0:32). Diese Szene nimmt ein späteres Geschehen vorweg. Zu welchem Zeitpunkt in der späteren Handlung könnte Joe diese Aufnahme gemacht haben?

f) Erörtert, warum der Kurzfilm den Titel "Let’s Fight It Together" trägt und warum in der Gemeinsamkeit eine Stärke steckt.

Aufgabe 6: Präsentation von Kurzfilmen mit Mobbing-Thematik

Fächer: Deutsch, Ethik, Sozialkunde ab Klasse 7

a) Seht Euch in Kleingruppen die Kurzfilme "Let’s Fight It Together" , "Cybermobbing" , "Hilflos" und "Mobbing – erkennen, verstehen und handeln" an und macht euch Notizen, um den jeweiligen Film genau zu analysieren. Geht dabei auf folgende Fragestellungen ein:

  • Welche Situation wird geschildert?

  • Wie wird das Thema im Film dargestellt?

  • Welche Handlungsstrategie wird angeboten oder vorgeschlagen?

  • Erscheint euch der Film realistisch?

  • Wer sind die Adressaten der jeweiligen Filme?

  • Was ist der Entstehungshintergrund der Filme?

b) Stellt eure Präsentationen vor. Wählt dafür einen geeigneten Filmausschnitt, der nicht länger als zwei Minuten ist. Insgesamt sollten die Präsentationen maximal zehn Minuten lang sein.

c) Erörtert, ob sich die Arbeit mit Filmen im Unterricht zur Mobbingprävention eignet.