In seiner ursprünglichen Bedeutung als "Archivmaterial" ist Found Footage (dt.: gefundenes Filmmaterial) seit jeher Bestandteil von Experimentalfilmen, Zum Inhalt: Dokumentarfilmen und Essayfilmen. Vor allem in letzteren kann dieses fremde, aber authentische Material aus Homevideos, Amateurfilmen, Zum Inhalt: Spielfilmen oder anderen Dokumentarfilmen etc. auch in andere Sinnzusammenhänge gebracht werden.

Eine radikale Bedeutungsverschiebung erfuhr der Begriff durch den Zum Inhalt: Horrorfilm "Blair Witch Project" (USA 1999) und zahlreiche Nachahmer: Angeblich von den Charakteren selbst gedrehte und später gefundene, in Wirklichkeit von den Filmemachern "gefakete" Aufnahmen erwecken den Anschein besonderer Authentizität. Im Horror- und Zum Inhalt: Science-Fiction- Zum Inhalt: Genre dient dieses bewusst amateurhaft inszenierte Material gerne als vermeintliches "letztes Lebenszeichen" vermisster Personen oder einer untergegangenen Zivilisation. Auch die komische Anwendung der Methode in Zum Inhalt: Mockumentarys und Pseudo-Dokumentationen machte diese so populär, dass man bald von einem "Found-Footage-Genre" sprechen konnte.

Als Reaktion auf die sprunghafte Verbreitung digitaler Aufnahme- und Speichermedien (Handykamera, Überwachungskamera etc.) findet sich inszeniertes Found Footage jedoch längst auch in dramatischen Formaten (Glossar: Zum Inhalt: Drama), etwa zur Aufklärung von Verbrechen im Kriminalfilm. In der Filmwissenschaft stößt die Ausdehnung des ursprünglichen Begriffs auf solche "Fake-Formate" auf Ablehnung.