Kategorie: Serienbesprechung + Arbeitsblatt
"Project Blue Book"
Project Blue Book
Sci-Fi-Serie über ein geheimes Programm der US Air Force zu UFO-Sichtungen

Unterrichtsfächer
Thema
Der renommierte Astrophysiker Josef Allen Hynek wird Mitte der 1950er-Jahre von der US Air Force beauftragt, gemeinsam mit Captain Michael Quinn das neue Forschungsprogramm "Blue Book" zu leiten. Ziel ist es, unerklärliche Phänomene zu untersuchen, bei denen Zeug/-innen davon ausgehen, außerirdische Flugobjekte oder sogar Aliens gesehen zu haben. So geht es auch Sarah, die überzeugt ist, eines Abends im Wald von Virginia den Absturz eines UFOs erlebt zu haben. Die Air-Force-Generäle befürchten eine Massenpanik. Quinn versucht das Vorkommnis mit einem Meteoriten-Einschlag zu erklären. Hynek bleibt anfänglich skeptisch, denn neben Sarah gibt es noch ihre Kinder, die erklären, einer drei Meter hohe Gestalt begegnet zu sein.
"The Flatwoods Monster" , die zweite Episode der ersten Staffel, basiert wie alle Folgen der Serie auf den Aufzeichnungen Josef Allen Hyneks (1910-1986), der bereits im Zweiten Weltkrieg für die US Air Force arbeitete und später die Leitung des Projects "Blue Book" übernahm. Die gleichnamige Serie stellt zwar reale Fälle angeblicher UFO-Sichtungen in den Vordergrund des Plots, zeichnet aber vor allem ein Sittenbild der US-amerikanischen Gesellschaft der 1950er-Jahre vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs. Die Einstellungen aus der Perspektive von Augenzeug/-innen suggerieren zu Beginn der Episoden, dass tatsächlich Außerirdische die Erde besuchen. Jedoch kristallisieren sich meist neue Technologien oder Experimente der US-Militärs als wirkliche Ursache heraus. Die Szenografie (Glossar: Zum Inhalt: Production Design/Ausstattung), die detailgenauen Zum Inhalt: Requisiten und das Zum Inhalt: Kostümbild tragen zur realistischen Darstellung bei. Dass die Forschungsergebnisse Hyneks und Quinns stets zweitrangig sind, zeigt die Zum Inhalt: Montage. Die Erklärungen der Phänomene werden mit Besprechungen im Militärhauptquartier gegengeschnitten. So wird deutlich, dass die veröffentlichten Ergebnisse des Projects Blue Book immer politischen oder militärischen Interessen unterliegen.
Fächerübergreifend kann die Kommunikationsstrategie der US-Militärs untersucht werden, die aus vermeintlicher Sorge, der Sowjetunion strategische Vorteile zu verschaffen, beispielsweise Experimente mit psychologischer Kriegsführung oder der Tarnkappentechnologie geheim hielt. Genauso sollte die irrationale Reaktion der Bevölkerung auf vermeintliche UFO-Sichtungen thematisiert werden: In Sarahs Heimatstadt formiert sich eine aggressive Bürgerwehr, die nicht nur Aliens feindlich gegenüber eingestellt ist, sondern schließlich auch Sarah und deren Kinder bedroht. Naheliegend ist, dass die Schülerinnen und Schüler zum realen Forschungsprojekt Blue Book und zu J. Allen Hynek recherchieren. Seine Klassifizierung der Kontakte mit Außerirdischen zog in die Populärkultur ein: Hyneks "Begegnung der dritten Art" inspirierte Regisseur Steven Spielberg zum Titel seines Zum Inhalt: Science-Fiction-Films "Unheimliche Begegnung der dritten Art" (USA 1977), bei dem Hynek als wissenschaftlicher Berater fungierte.