Jedes Jahr dasselbe: Zu Beginn des neuen Schuljahrs veröffentlichen Mitchell und seine Freunde vom Football-Team an ihrer Highschool ein Ranking. Die Kategorien sind allesamt unter der Gürtellinie: Gekürt wird etwa das Mädchen mit "dem besten Arsch" oder die "Meisterin der Selfies". Wie viele andere ärgert sich Vivian darüber. Doch anstatt den Jungen die Stirn zu bieten, duckt sie sich weg. Als die 16-Jährige erfährt, dass ihre Mutter einst als "Riot Grrrl" gegen jede Form von Patriarchat kämpfte, beschließt Vivian, nicht mehr still zu halten. Anonym verfasst sie ein Magazin namens "Moxie", in dem sie den latenten Sexismus an ihrer Schule anprangert – und löst damit eine kleine Revolution aus: Ermutigt wehren sich immer mehr Mädchen und fordern damit alle an der Schule auf, ihr individuelles Verhalten wie auch eingefahrene Strukturen zu überdenken.

Moxie ist als Zum Inhalt: Highschool- Zum Inhalt: Komödie mit typischem Figurenensemble inszeniert. Doch geht es neben Freundschaft, Eltern-Kind-Konflikten oder erster Liebe vor allem um die Frage, was Vivian und ihre Mitstreiter/-innen gegen bestehendes Unrecht und Sexismus tun können. Das Zum Inhalt: Lied "Rebel Girl" der US-amerikanischen Punkband Bikini Kill wird dabei zur Hymne ihres Protests. Regisseurin Amy Poehler, die im Film Vivians Mutter spielt, erzählt mit "Moxie" eine ebenso unterhaltsame, wie komplexe Geschichte über Empowerment, Solidarität und Diversität. So prangern im Film einige Mädchen of Colour ihre doppelte Diskriminierung an. Vivians beste Freundin Claudia hält sich dagegen zurück, weil sie als Kind einer chinesischen Einwandererfamilie zu Hause unter hohem Konformitäts- und Erfolgsdruck steht. Vivian selbst muss im Laufe der Geschichte nicht nur lernen, offen zu ihren Überzeugungen zu stehen, sondern auch zu differenzieren. Ihr Freund Seth etwa ist ein Gegenpart zur toxischen Männlichkeit, die Mitchell vertritt. Dieser darf sich als "promising young man" an der Schule anfangs alles erlauben, zumal die Schulleiterin die Ungleichbehandlung von Mädchen und Jungen mitträgt.

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Zu Beginn ist die Schulzeitung für Vivian ein Versuch, ihren Frust zu artikulieren und Missstände zu benennen. Doch aktiviert sie damit – zu ihrer eigenen Überraschung – ihre Mitschülerinnen. Der Film "Moxie" bietet damit einen guten Anlass, um im Politik- oder Sozialkunde-Unterricht über die Entstehung emanzipatorischer und/oder politischer Bewegungen zu sprechen. Mitunter gehen diese aus dem Engagement einer einzelnen Person hervor – man denke an Greta Thunberg und die "Fridays for Future"-Demonstrationen. In diesem Zusammenhang können die Schüler/-innen selbst überlegen, was ihnen wichtig ist und welche Wege sie sehen, um ihre Ansichten kundzutun oder Veränderungen anzustoßen. Interessant ist auch, wie im Film einige Jungen auf die Kritik der Mädchen reagieren. Ist ein dummer Spruch ein sexistischer Übergriff? Provozieren Mädchen etwa derartige Reaktionen durch die Art, wie sie sich kleiden? Diese Fragen, die auch "Moxie" anspricht, lassen sich gut im Ethik-Unterricht diskutieren. Dabei können Regeln für ein respektvolles Miteinander erarbeitet werden, die ein diskriminierendes und sexistisches Verhalten ausschließen. Die möglichen Folgen ungleicher Behandlung verdeutlicht im Film fast nebenbei die Wahl zum besten Sportler oder zur besten Sportlerin, die mit einem hoch dotierten Stipendium verbunden ist. Fast schon traditionell wird dafür immer ein Junge nominiert. Vivian und ihre Freundinnen protestieren dagegen. Werden Mädchen dafür nämlich gar nicht erst in Betracht gezogen, wird ihnen allein wegen ihres Geschlechtszugehörigkeit eine Chance verbaut.

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