Khwala al-Sheikh macht erst in der Firma ihres Mannes eine Lehre und wird wenig später als erste weibliche Klempnerin Jordaniens bekannt. Sie gründet schließlich eine Firma, in der sie ausschließlich Frauen in dem Berufsfeld ausbildet. Das 16-köpfige Team repariert Rohrbrüche, schließt Lecks und erläutert seinen Kundinnen und Kunden, wie sparsam mit dem wertvollen Nass umgegangen werden kann – das Königreich stellt schließlich eines der wasserärmsten Länder weltweit dar. Als Al-Sheikh der Korruption beschuldigt wird, bedeutet das eine Belastungsprobe für die Firma und ebenso für die Freundschaft zwischen den Frauen.

Regisseurin Daniela König räumt bereits in den ersten Einstellungen ihres Zum Inhalt: Dokumentarfilms mit westlichen Vorurteilen über Frauen in einem islamischen Land auf. Khwala al-Sheikh steuert mit blondierten Haaren und eleganter Sonnenbrille ihren Wagen durch den Feierabendverkehr in Zum Inhalt: Amman. Neben ihr sitzt rauchend ihre Kollegin Aysha. Die Zum Inhalt: mobile Kamera fängt die moderne Architektur der jordanischen Hauptstadt ein. Anschließend werden die Hochglanzfassaden mit dem Arbeitsalltag al-Sheikhs Zum Inhalt: montiert, sodass deutlich wird, dass sich neben der Architektur auch die Gesellschaft im Wandel befindet. Al-Sheikh und ihre 16 weiblichen Angestellten sind zwar noch immer ein Kuriosum, über das selbst TV-Teams berichten. Die Arbeit wird aber professionell erledigt und im Laufe des Films erscheint die Unabhängigkeit für die Frauen immer selbstverständlicher, was sich unter anderem daran zeigt, dass auch Aysha den Führerschein macht und selbst ein Unternehmen gründen will.

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Im Erdkundeunterricht sollte die Auseinandersetzung mit den geografischen Voraussetzungen Jordaniens erfolgen. Das Land hat einen sehr hohen Wüstenanteil, was Wasser zu einem wertvollen Gut macht. Ebenfalls im Erdkunde- sowie im Ethik-, Sozialkunde- und Politikunterricht sollten gesellschaftliche Parameter thematisiert werden, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen illustrieren. So beträgt die Alphabetisierungsrate bei Männern beispielsweise 96 Prozent, bei Frauen ist sie mit 86 Prozent deutlicher geringer. Dass derartige Unterschiede in einer patriarchalen Gesellschaft aber keinesfalls zementiert bleiben müssen, lässt sich anhand der Arbeitsbiografie von al-Sheikh erörtern. Hierzu bieten sich weiterführend unterschiedliche Artikel wie in der Jordan Times (Zum externen Inhalt: http://www.jordantimes.com/news/local/women-plumbers-unclog-culture-shame (öffnet im neuen Tab)) oder auf der Webseite des australischen Senders SBS (Zum externen Inhalt: http://www.sbs.com.au/topics/voices/culture/article/2017/12/21/meet-female-plumbers-jordan-who-arent-afraid-get-their-hands-dirty (öffnet im neuen Tab)) an. Im Ethik- und Deutschunterricht ist es naheliegend, die Bedeutung der Freundschaft zwischen al-Sheikh und Aysha zu diskutieren, die selbst an den Ermittlungen der Justiz nicht scheitert. Fächerübergreifend kann erörtert werden, ob und inwiefern "Waterproof" ein anderer Film geworden wäre, hätte ihn nicht eine deutsche, sondern eine jordanische Regisseurin gemacht.

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