Sheriff Cliff Robertson, Officer Ronnie Peterson und ihre Kollegin Mindy Morrison sorgen im beschaulichen US-Städtchen Centerville (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) für Ruhe und Ordnung. Abgesehen von Streitigkeiten zwischen Nachbarn passiert ohnehin nicht viel. Doch eines Tages beobachten sie Seltsames: Die Dämmerung tritt deutlich verzögert ein. Funk- und Handyverbindungen sind gestört oder brechen komplett zusammen. Als es dunkel wird, öffnen sich Gräber, aus denen zwei Zombies hervortreten. Sie steuern ein Schnellrestaurant an, dessen Belegschaft sie töten und Teile der Leichen verspeisen. In den darauffolgenden Nächten werden immer mehr Bewohner und Bewohnerinnen des Ortes von Untoten heimgesucht. Der Grund dafür wird mehrfach in Radio- und TV-Einspielungen genannt: Durch das Polar-Fracking habe sich, so heißt es, die Erdachse verschoben. Mit jedem neuen Fall, zu dem er gerufen wird, festigt sich in Officer Peterson die Überzeugung, dass all das nicht gut enden werde.

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Regisseur (Glossar: Zum Inhalt: Regie) Jim Jarmusch inszeniert (Glossar: Zum Inhalt: Mise-en-scène/Inszenierung) "The Dead Don't Die" gleichermaßen als Parodie auf das Zombie- Zum Inhalt: Genre und als Allegorie auf die politische Situation in den USA. In einigen Zum Inhalt: Szenen verschwimmen die beiden Ebenen: Farmer Frank ist der Prototyp des Trump-Wählers. Seine Gesinnung trägt er offen zur Schau: Der Slogan "Make America White Again" prangt auf seiner Baseball-Mütze. Er wird von einem afroamerikanischen Zombie heimgesucht, der offensichtliche Ähnlichkeit zu Duane Jones aufweist, der als Schauspieler in George A. Romeros Genre-Klassiker "Die Nacht der lebenden Toten" (1968) in einer Hauptrolle mitwirkte. Ebenso verweist Jarmusch auf die Fortsetzung "Zombie" (1978), in dem es die Untoten zu einem Einkaufszentrum zieht. In "The Dead Don't Die" hingegen ist die Konsumkritik ganz deutlich: Auch als Zombie wird das frühere Konsumverhalten nicht aufgegeben. So laufen einige nachts mit Handys durch die Straßen und sehnen sich nach "WiFi". In einem Zum Inhalt: Cameo tritt Country-Musiker Sturgill Simpson, der auch den Titelsong (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) singt, auf. Die Dramaturgie bricht wiederholt mit Sehkonventionen. So spielt Jarmusch mit den Erzählebenen, beispielsweise wenn die Polizisten in Gesprächen aus ihren Rollen heraustreten und sich über das Zum Inhalt: Drehbuch und ihre Beziehung zum Regisseur unterhalten.

Im Deutsch-, Kunst- und Englischunterricht können anhand von "The Dead Don't Die" Merkmale des postmodernen Films herausgearbeitet werden: So verweist Jarmusch nicht nur auf sein eigenes Frühwerk (Selbstreferenzialität), sondern zitiert auch andere Zum Inhalt: Horror-Filme – unter anderem "Psycho" (1960) von Alfred Hitchcock und Zum Filmarchiv: "Nosferatu" (1922) von Friedrich Wilhelm Murnau – und verweist auf andere Genres, hier etwa Zum Inhalt: Science-Fiction-Klassiker wie "Star Wars" oder die Zum Inhalt: Fantasy-Saga (Intertextualität). Zudem sind im Film wiederholt popkulturelle Bezüge zu finden. So spielt die Punk-Ikone Iggy Pop etwa einen Zombie. In diesem Zusammenhang sollte erörtert werden, wie viel Vorwissen das Publikum mitbringen muss, um "The Dead Don't Die" als unterhaltsam zu empfinden. Die Zum Inhalt: Dramaturgie verweigert sich von Anfang an einem klassischen Spannungsaufbau und parodiert den Trend des permanenten Erklärens in TV-Serien und Kinofilmen: So stellen in der Zum Inhalt: Exposition mehrere Figuren fest, dass etwas nicht stimmt und der Tag-Nacht-Rhythmus gestört sei. Im Deutschunterricht kann diskutiert werden, ob der Film trotz zahlreicher Brüche von Genrekonventionen, scheinbar sinnloser Erzählstränge (Jugendliche in einer Erziehungsanstalt) und dem lakonischen Grundton noch dem Horror zugerechnet werden sollte. Vor diesem Hintergrund bietet es sich an zu erörtern, inwieweit "The Dead Don't Die" im Vergleich mit Genreklassikern wie Zombie eigene allegorische Akzente setzt oder mit bewusst plakativen Bildern Gesellschaftskritik im Horrorfilm ironisiert.

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