Rachelle steht vor dem Tor zum Skatepark, doch es ist mit einer dicken Kette verschlossen. "Yeah! Wrong entrance, genius!", rufen ihr zwei Typen hämisch zu, doch die Teenagerin lässt sich nicht abwiegeln. Auf dem Skateboard hat sie all die Tricks drauf, kann Grinden, Sliden, Flippen und steht den jungen Kerlen, die unter der New Yorker Brücke mit viel Macho-Gehabe ihr Können auf dem Brett beweisen, in Nichts nach. Doch ein Mädchen, das skatet, wird hier nicht akzeptiert, wie sie schmerzhaft erfahren muss: Sie wird absichtlich angerempelt, stürzt und verliert das Bewusstsein. Als Helferin in der Not erweist sich eine Clique von Skaterinnen, die sich selbstbewusst gegen die Jungs behaupten und denen sich Rachelle anschließt. Hier findet sie erstmals Gleichgesinnte und Freundinnen, die sie dabei bestärken, als junge Frau ihren eigenen Weg zu gehen.

Der Zum Inhalt: semidokumentarische Kurzfilm von Chrystal Moselle ist im Rahmen einer Initiative der italienischen Modemarke Miu Miu entstanden, die seit 2011 zweimal im Jahr Kurzfilme von Regisseurinnen finanziert. Vorgabe ist – bei künstlerischer Freiheit –, dass die Darsteller/-innen Zum Inhalt: Kleidungsstücke der aktuellen Kollektion tragen. Einige Zum Inhalt: Szenen aus "That One Day" haben durchaus eine Werbeästhetik, auch wenn die Filmemacherin die Mode geschickt in die Geschichte integriert, indem sie darüber das Selbstverständnis der Protagonistinnen, die im realen Leben dem Kollektiv "The Skate Kitchen" angehören, vermittelt: Die Mädchen betonen modisch ihre Weiblichkeit, fahren aber – wenig ladylike – auf ihren Skateboards gegen den Strom. Die Kamera zeigt Rachelle, die sich zunächst unsicher auf fremdes Terrain wagt, häufig in Zum Inhalt: nahen Einstellungen, womit dem Geschehen etwas Entrücktes und Subjektives verliehen wird. Unterstrichen wird dies auch durch die sphärische Zum Inhalt: Musik. Tatsächlich entpuppt sich die Geschichte mit Rachelles Erwachen nach ihrem Sturz als Traumsequenz, doch stehen die "Traummädchen" nun real bei ihr und fordern sie zum Weiterfahren auf. Begleitet von dem Song "Rebel Girl" der US-Punkband "Bikini Kills" verdeutlicht die dynamische Szene der skatenden Rachelle einen Moment weiblicher Selbstermächtigung.

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"That One Day" , der unter anderem auf den Videoplattformen Vimeo und YouTube kostenfrei zur Verfügung steht, läuft in der englischen Originalfassung. Entsprechend bietet sich der Film auf vielfältige Weise für den Einsatz im Sprachunterricht an. So kann Skateboarding als Jugendkultur (die von der Modeindustrie auch erschlossen und kommerzialisiert ist) ein Thema sein, wobei sich die männliche Dominanz in diesem Bereich problematisieren lässt. Ferner kann es um den Wunsch nach Zugehörigkeit und Identitätsfindung gehen. Dafür eignet sich besonders gut die Szene, in der Rachelle ihren Freundinnen von ihrem Gefühl der Einsamkeit erzählt. Für das Fach Wirtschaft ist der Film als Beispiel für Werbeformen interessant. Hier können die Schüler/-innen kritisch diskutieren, wie sie zu verdeckten Werbeformen stehen: Ist die Kurzfilm-Reihe der Modefirma, die namhafte Filmemacherinnen wie Agnès Varda (Zum Filmarchiv: "Augenblicke: Gesichter einer Reise") oder Miranda July gefördert hat, eine sinnvolle kulturelle Förderung oder dient diese vielmehr dem eigenen Image der Marke Miu Miu? Nicht zuletzt kann im Kunstunterricht die Präsentation von Mode analysiert werden und in dieser Hinsicht zu eigenen Foto- und Videoaufnahmen anregen.

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