Mit ihrem Zum Inhalt: Dokumentarfilm "Revolution of Sound – Tangerine Dream" blickt die Filmemacherin Margarete Kreuzer auf die Geschichte der elektronischen Musik seit den späten 1960er-Jahren zurück. In dieser Zeit begann Edgar Froese mit seinen Bandkollegen von Tangerine Dream jene sphärisch anmutenden Klangformen zu ergründen, die bis heute in die Musikwelt hineinwirken. Das Trio aus West-Berlin suchte nach neuen Sounds, experimentierte mit Geräuschen und elektronischen Klanginstrumenten: Mit dem Fortschritt der Technik im Bereich der Musik – etwa durch die in den 1960er- und 70er-Jahren entwickelten Moog-Synthesizer – revolutionierten Tangerine Dream das Genre der Pop- und Rockmusik und modernisierten die Zum Inhalt: Filmmusik. Ihre synthetischen Kompositionen, die zum Teil schon vor den Dreharbeiten entstanden, lieferten ungewöhnliche Soundtracks für Hollywoodfilme wie "Atemlos vor Angst" (Sorcerer, USA 1977) oder "Lockere Geschäfte" (Risky Business, USA 1983).

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Für ihren Film konnte Regisseurin Margarete Kreuzer auf umfangreiches Foto- und Videomaterial zurückgreifen, das die Band mit Zum Inhalt: Super-8-, Zum Inhalt: 16mm- und Video-Kameras oftmals selbst gefilmt hat: Es zeigt die Musiker bei Auftritten auf der ganzen Welt, bei Fotoshootings und privaten Begegnungen. Zusammen mit den Interviews mit zahlreichen Wegbegleitern/-innen wie dem Musiker Jean-Michel Jarre, dem Filmemacher Michael Mann, Froeses Ehefrau Bianca und den wechselnden Bandmitgliedern entsteht so ein Porträt von Tangerine Dream und ihrem Frontmann Froese; darüber hinaus erkundet "Revolution of Sound" das zeithistorische Umfeld der Gruppe und ihren Einfluss auf popkulturelle Entwicklungen. Froeses kreativer Schaffensdrang fällt in eine Zeit, in der technischer Fortschritt neue musikalische Strömungen erst ermöglichte.

"Revolution of Sound" bietet thematische Anknüpfungspunkte zum Verhältnis zwischen gesellschaftlichen, künstlerischen und technischen Entwicklungen. So kommentiert der im Film zu sehende französische Komponist Pierre Schaeffer etwa die neuen Aufnahmetechniken wie folgt: "Bisher war der Klang ein Gefangener der Zeit, der mit seiner physikalischen Ursache verbunden war." Das Werk von Tangerine Dream ist hingegen nicht denkbar ohne die technischen Innovationen, die eine elektronische Klangerzeugung und die Reproduzierbarkeit verfremdeter Töne und Geräusche ermöglichten. Im Bereich Medienkunde kann diskutiert werden, wie technische Veränderungen Gesellschaftsprozesse beeinflussen – heute etwa im Hinblick auf die Digitalisierung der Medienkultur. Musikhistorisch kann der Film als Einstieg dienen, um die Entwicklung der elektronischen Musik durch Künstler wie Jean-Michel Jarre, Kraftwerk oder Tangerine Dream zu thematisieren. Dabei handelt es sich um ein kontinentaleuropäisches Phänomen, das quasi ohne den Einfluss angloamerikanischer Musik entstand, in den USA aber in den 1980er-Jahren in Musikgenres wie HipHop, Acid House und Detroit Techno aufgegriffen wurde. Im Musikunterricht können anhand von Filmausschnitten auch die Soundtracks der Band untersucht werden. Wie wirken die atmosphärischen Klänge von Tangerine Dream in einem Zum Inhalt: Abenteuerfilm wie "Atemlos vor Angst" im Vergleich zu einem klassischen Orchester-Score?

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