Arizona, USA. Entlang der Hügellandschaften der Sonora-Wüste erstreckt sich das Grenzgebiet zu Mexiko, das geprägt ist von Territorialkonflikten der Vergangenheit und geopolitischen Herausforderungen der Gegenwart. Während lateinamerikanische Migrantinnen und Migranten aufgrund von Armut oder Gewaltkonflikten in ihren Herkunftsländern versuchen, vom mexikanischen Grenzland aus in die USA zu gelangen, verfolgen die Bewohner/-innen des Gebietes unterschiedliche Interessen: Manche wollen ihren Wohnort oder den Schutz ihrer Privatsphäre verteidigen, andere versuchen Menschen beim Überqueren der Grenze unter steigender Überwachung oder beim Überleben in der Wüste zu helfen. Grüne Kakteen prägen die Landschaft ebenso wie Zeugnisse moderner Sicherheitstechnik oder die Überreste menschlicher Kleidung.

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Regisseurin Gudrun Gruber stellt die komplexe geopolitische Lage des US-amerikanisch-mexikanischen Grenzgebietes aus der Sicht der Wüstenbewohner/-innen dar. Dabei ist sie nah an den Menschen, ohne territoriale Konflikte zu vereinfachen. Die Perspektive einer amerikanischen Indigenen gibt Rückschlüsse über die Kolonialgeschichte des Kontinents, während humanitäre Hilfe durch NGOs im Kontrast zu den teils rassistischen Ansichten paramilitärischer Gruppen steht, die sich mehr Sicherheit im Grenzgebiet wünschen. Totale und Panoramaeinstellungen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) der Wüstenlandschaft (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) wechseln sich dabei mit Nahaufnahmen der Protagonistinnen und Protagonisten ab. Die Beziehung zwischen Mensch und Raum, die durch die Zum Inhalt: Mise-en-scène der kargen, aber durch menschliche Eingriffe veränderten Landschaft gezeichnet wird, ist ausschlaggebend für den Film "Borderland Blues" . Die Landschaftsaufnahmen wirken auf den ersten Blick unaufgeregt, erlangen aber durch die Erzählungen der Mitwirkenden auch eine politische Bedeutung.

Die komplexe Betrachtung des Grenzgebiets unter dem Eindruck von Flucht, Migration und zunehmend elaborierteren Überwachungstechniken eignet sich für den Politik-, Geographie- und Geschichtsunterricht. Neben den Perspektiven der Einwohner/-innen zeigt der Film auch einen Einblick in die weltweit größte Messe für Grenzsicherheitstechnik, die Border Security Expo in Phoenix, Arizona. Durch die Gegenüberstellung von Aktivistinnen und Aktivisten und Paramilitär reflektiert Gruber die politisch kontroversen Einstellungen und daraus resultierenden Spannungen, die das Gebiet markieren. Das auch historisch bedeutsame Symbol der Grenze, das mit der Präsidentschaft Donald Trumps noch an Aktualität gewonnen hat, bietet sich auch im Englisch-Unterricht zur Behandlung von Themen wie Flüchtlingspolitik, Migration und Nationalismus in den USA an.

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