Britannien im 5. Jahrhundert: In einer Schlacht um die Thronfolge erlebt der Königssohn Arthur die Ermordung seines Vaters Uther Pendragon. Während der siegreiche Tyrann Vortigern seine Macht sichert, wächst das geflohene Kind unter erbärmlichen Verhältnissen in Londinium, dem damaligen London, auf. Als junger Mann hat er seine Herkunft vergessen, und so nimmt Arthur die eigene Bestimmung nur widerstrebend an: Er allein kann das vom Zauberer Merlin geschmiedete Schwert Excalibur aus einem Stein ziehen und den Kampf mit seinem Onkel Vortigern, der mit okkulten Mächten im Bunde steht, zum Sieg führen. Durch Tapferkeit und magischen Beistand gelingt ihm schließlich die Einigung des Königreichs.

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Der britische Regisseur Guy Ritchie ("Sherlock Holmes" , USA/GBR/DEU, 2009), bekannt für seine effektgeladene Bildsprache (Glossar: Zum Inhalt: Bildkomposition), wagt sich an eine äußerst freie Umsetzung der mittelalterlichen Artuslegende. Sein Zum Inhalt: 3D-Spektakel orientiert sich weniger an früheren Verfilmungen als an zeitgenössischer Zum Inhalt: Fantasy-Ikonografie. Für die höfische Romantik der Sage mit den bekannten Motiven von Tafelrunde und heiligem Gral ist kein Platz, sie wird ersetzt durch einen düsteren Ursprungsmythos in schwarzgrauen Farben (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) – ein sprichwörtlich finsteres Mittelalter. In rohen Kämpfen um die Macht, auch mit digital reproduzierten Fabelwesen (Glossar: Zum Inhalt: CGI), zeigt sich das Werden eines jungen Königs. Auf den schroffen Klippen seiner meerumtosten Heimat steht Arthur seinen Mann. Rudimentäre Dialoge, stampfende Musikuntermalung (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik), ein modern anmutendes Zum Inhalt: Maskenbild und nicht zuletzt die 3D-Optik simulieren die Ästhetik eines Videospiels und zielen auf sinnliche Überwältigung.

Ähnlich dem deutschen Nibelungenlied bildet die Artus-Sage einen britischen Gründungsmythos. Gerade die freie Interpretation im Film kann im Sprachunterricht dazu anregen, solche meist ahistorischen, durch die Jahrhunderte immer wieder neu erzählten Nationalmythen zu hinterfragen. Dazu kann auch eine Diskussion des in "King Arthur: Legend of the Sword" vermittelten Männlichkeitsbild beitragen: In Anpassung an moderne Sehgewohnheiten und Phantasmen wird aus dem weisen König Arthur ein strammer Krieger, der zum postindustriellen Männerkörper eher in Widerspruch steht. Frauen hingegen erfüllen eine zweifelhafte Funktion als Hexen, Magierinnen und Einflüsterinnen. Die, wenn auch in interessanten Abwandlungen, immer wiederkehrenden Erzähl- und Bildmuster moderner Heldenepen können im Vergleich zu anderen Fantasyfilmen erörtert werden.

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