Im Jahr 1996 sieht sich die US-Historikerin Deborah Lipstadt mit einer spektakulären Klage konfrontiert. Der britische Publizist David Irving wehrt sich gegen seine Bezeichnung als Holocaust-Leugner in einem ihrer Bücher. Vor einem Londoner Gericht (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) kommt es so zum Prozess um die historische Wahrheit – eine Zumutung für Lipstadt und Holocaust-Überlebende in aller Welt. Noch dazu liegt im britischen Rechtssystem die Beweislast in diesem Fall bei der Angeklagten und nicht wie in anderen Ländern üblich beim Kläger. Statt die Tatsache des Holocaust zu beweisen, macht es sich die Verteidigung zum Ziel, Irvings Thesen zu widerlegen. Die Strategie hat den gewünschten Erfolg: Das Urteil bezeichnet den prominenten Publizisten nach klarer Beweislage als Leugner, Geschichtsfälscher, Antisemiten und Rassisten. Seine Karriere ist damit beendet, eine Katastrophe abgewendet.

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Der Prozess Irving gegen Lipstadt war in Großbritannien und in den USA damals ein Medienereignis. Der Gerichtsfilm (Glossar: Zum Inhalt: Genre) rekonstruiert die Fakten mit nüchternem Blick fürs juristische Detail. Ein Lokaltermin im Vernichtungslager Auschwitz gehört zu den wenigen emotionalen Höhepunkten des Films, in dem Gefühle dennoch eine große Rolle spielen. Die aufwühlende Erfahrung vor Ort macht es der Historikerin Lipstadt umso schwerer, die "Nüchternheit" des juristischen Verfahrens zu akzeptieren. Nur mit Mühe können ihre britischen Anwälte sie und einige Holocaust-Überlebende davon abhalten, selbst in den Zeugenstand zu treten, um Irving nicht noch mehr Gelegenheit zur Publicity zu bieten. In intensiven Diskussionen mit dem erfahrenen Kronanwalt Rampton lernt sie jedoch, die Vorteile des Rechtssystems zu schätzen, mit dem sie zuvor nie zu tun hatte. Mit kühlem Kopf gelingt es dem Juristen, Irving seine Fälschungsabsichten nachzuweisen, etwa bei der Behauptung, die Gaskammern hätten lediglich als "Desinfektionskammern" gedient.

Die Themen von "Verleugnung" sind brennend aktuell. Die Grenzen der Redefreiheit, auf die Irving sich berief, stehen in Zeiten von Verschwörungstheorien, Hasspropaganda und "Fake News" im Internet immer wieder zur Debatte. So ist die Holocaust-Leugnung in Deutschland, Österreich und der Schweiz strafbar, in anderen Ländern nicht. Zuletzt stellte die Armenien-Resolution des Bundestages die Frage nach dem richtigen Umgang mit historisch bewiesenen Tatsachen. Gehören diese wirklich vor Gericht oder in Parlamente? Im Politik- und Geschichtsunterricht können die verschiedenen Standpunkte abgewogen und diskutiert werden. Daneben eignet sich der Film hervorragend als Einführung in die Prinzipien des Rechtsstaats, der in diesem Fall eine klare Entscheidung traf – zugunsten der historischen Wahrheit.

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