Der 13-jährige Jake Jardine zieht mit seinen Eltern von Manhattan nach Brooklyn in das Haus seines verstorbenen Großvaters, das die Familie geerbt hat. Dort betreibt Leonor Calvelli, eine südamerikanische Immigrantin mittleren Alters, im Erdgeschoss seit vielen Jahren einen kleinen Modeladen. Der zurückhaltende Jake freundet sich schnell mit Leonors selbstbewusstem Sohn Tony an, doch als die Jardines die Ladenmiete um ein Dreifaches erhöhen wollen, kommt es zwischen den Erwachsenen zu Spannungen, die auch die beiden Jungen zu spüren bekommen. Jake und Tony beschließen, nicht mehr mit ihren Eltern zu sprechen und sich auf den Sommer und ihre künstlerisch ambitionierten Zukunftspläne zu konzentrieren.

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Der US-amerikanische Independent-Regisseur Ira Sachs nähert sich in "Little Men" feinfühlig und mit großem Gespür für das Innenleben seiner jungen Protagonisten dem Thema des Zum Inhalt: Coming-of-Age an. Hintergrund bildet dabei der rasante Städtewandel und den damit einhergehenden prekären Lebensbedingungen seiner Bewohner/-innen. In ruhigen, oft beobachtenden Zum Inhalt: Einstellungen fängt der Film ganz ohne dramatische Zuspitzungen die Stimmungen eines politischen Jetzt ein, das für die Kinder eine andere Relevanz hat als für die erwerbstätigen Eltern, die für den Lebensunterhalt ihrer Familien aufkommen müssen. Das beeindruckende Spiel der beiden debütierenden Jungdarsteller korrespondiert in seiner Natürlichkeit mit den zurückhaltenden, aber eindringlichen Darbietungen der übrigen Schauspieler/-innen.

Der Film, der vor allem von Jakes und Tonys Freundschaft erzählt, kann im Deutsch- und Englischunterricht als "moderner Bildungsroman" thematisiert werden, bietet darüber hinaus aber weitere Anknüpfungspunkten für andere Fächer. Als Geschichte einer innerstädtischen Vertreibung und deren sozialer Folgen ist "Little Men" als paradigmatischer Fall von Gentrifizierung für den Geografie- oder Geschichtsunterricht (neure Stadtentwicklung in urbanen Ballungszentren westlicher Industrienationen) geeignet. Weitere Themen wie Mobbing, post-migrantische Biografien und nonkonformes Gender-Verhalten unter Jungen macht "Little Men" zudem für den Sozialkunde- und Politikunterricht als Diskussionsgrundlage interessant. Des Weiteren lohnt einer außerfilmische Betrachtung des filmischen Werkes des homosexuellen Regisseurs Ira Sachs unter Einbeziehung der Filme "Keep the Lights On" und "Love is Strange" , die die humanistische Trilogie über (schwule) Paarbeziehungen in New York komplementieren und für den Unterricht spannende Fragen nach Autorenschaft und künstlerischer Handschrift aufwerfen.

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