Das junge Mädchen Dina besitzt eine ungewöhnliche und mächtige Gabe: Sie kann Menschen mit einem Blick in die Seele schauen und ihre verborgenen Geheimnisse, Schwächen und Sünden erkennen. Wie ihre Mutter Melussina betrachten sie die Bewohner/-innen des mittelalterlichen Königreiches Dunark deshalb als Hexe. Sie nennen sie abwertend "Beschämerin", verehren und fürchten sie zugleich. Als die Königsfamilie großteils ermordet wird, bringt diese Gabe Dina und ihre Mutter in Lebensgefahr. Denn Nicodemus, der legitime Nachfolger auf den Thron, wird des Mordes verdächtigt und Dinas Mutter soll dem Prinzen um jeden Preis ein Geständnis abringen. Als Melussina sich weigert, wird sie gefangen genommen. Nun muss Dina ein großes Risiko auf sich nehmen und die Wahrheit hinter den Morden herausfinden.

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Regisseur Kenneth Kainz hat aus der Buchvorlage "Dina in der Drachenburg" der dänischen Autorin Lene Kaaberbøol ein einprägsames Fantasydrama mit deutlichen Zum Inhalt: Coming-of-Age-Bezügen gemacht. Dies zeigt sich vor allem in seiner Zum Inhalt: Genreverweigerung, bei der weitestgehend auf typische Motive fantastischer Filme verzichtet wird. Denn obwohl der Film wie in der Vorlage mit Drachen und magischen Momenten aufwartet, spielen diese – ebenso wie die Zum Inhalt: CGI-Effekte - eher eine Nebenrolle. Dabei weist die streckenweise sehr düstere Mittelalter-Inszenierung deutlich über einen reinen Kinderfilm hinaus. Kenneth Kainz nimmt sich viel Zeit für die Handlungsentwicklung und verhandelt ausführlich Themen wie Moral und Wahrhaftigkeit. Zentral ist Dinas Entwicklung vom schüchternen Mädchen, das verzweifelt nach Freundschaften sucht, hin zu einer selbstbewussten jungen Frau.

Gerade im Deutschunterricht kann dieser Entwicklungsaspekt für eine breite Diskussion zum Thema Verhaltens- und Selbstreflexion innerhalb einer Gruppe genutzt werden. Um Anlässe und Auswirkungen von Diskriminierung im Alltag näher zu beleuchtet, eignet sich als Einstieg in die Diskussion besonders die deutliche offene Ausgrenzung Dinas und ihrer Mutter zu Beginn des Films. Davon ausgehend lässt sich eine geschichtliche Auseinandersetzung entfalten, die die Hexenverfolgungen in der frühen Neuzeit und die damit einhergehenden Abwertung von Frauen näher in den Blick nimmt. Im Kunstunterricht können die historischen Bezüge helfen, um über stereotypen Darstellungen von Gut und Böse in fantastischen Erzählungen zu diskutieren.

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