Alle lieben Charlie Brown – er weiß es nur nicht. Lähmende Unsicherheit, Versagensängste und seine selbst ernannte Psychiaterin Lucy machen ihm das Leben schwer. Sämtliche Versuche, beim Drachensteigen oder Baseball zu Erfolg zu kommen, enden in bitterer Enttäuschung. Doch Charlie Brown gibt nie auf. Außerstande, das kleine rothaarige Mädchen anzusprechen, ringt er auf allen erdenklichen Umwegen um dessen Aufmerksamkeit. Und so enden auch seine einstudierten Tanzschritte bei einem Wettbewerb in einem Fiasko und der Ruhm als Klassenbester bei einem Ankreuztest erweist sich als Versehen. Doch am Ende des Schuljahres erlebt der ewige Versager etwas, das er selbst in seinen kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten hätte.

Wenn Sie diesen Drittanbieter-Inhalt von www.youtube.com aktivieren, ermöglichen Sie dem betreffenden Anbieter, Ihre Nutzungsdaten zu erheben. Weitere Informationen zur Nutzung von Drittanbieter-Inhalten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Externer Link: Datenschutzerklärung anzeigen

Die kleine Welt der Peanuts entstammt der Feder des amerikanischen Zeichners Charles M. Schulz. Seine legendären Cartoons veröffentlichte er ab 1950 bis zu seinem Tod im Jahr 2000. Mit einem zeitgemäßen Zum Inhalt: 3D-Animationsfilm soll nun dieser Schatz auch der heutigen Generation vermittelt werden. Dies gelingt dank einer bewusst einfachen Handlung und liebevoller Treue zu den Figuren. Sie durchleben nicht mehr als die in den Cartoons vorgezeichneten, verlässlich wiederkehrenden Momente: Charlie Brown verheddert sich im Drachen fressenden Baum. Lucy piesackt Charlie und wird vom angehimmelten Klavierspieler Schroeder stoisch ignoriert. Hund Snoopy lebt derweil in seiner eigenen Welt und jagt in seinen Träumen als Flieger-As den Roten Baron. Solche und andere kleine Actionelemente bilden die einzige Konzession an einen gewandelten Publikumsgeschmack. Auch mit Reminiszenzen an Schulz' fragilen, nie ganz perfekten Zeichenstil hebt sich der Film von gängiger Zum Inhalt: Animationsware wohltuend ab.

Eine kindliche Erfahrung der Welt und psychologische Tiefe gehören bei den Peanuts notwendig zusammen. Im Unterricht kann diskutiert werden, inwiefern sich auch heutige Schülerinnen und Schüler mit Figuren wie Linus und Lucy, Peppermint Patty oder gar Snoopy identifizieren können. Doch Vorsicht, vor allem Charlie Browns melancholische Weltsicht ist nicht ohne Fallhöhe! In den künstlerischen Fächern sind Vergleiche mit den originalen Cartoons und der Animation lohnend. So wurde die in der zweidimensionalen Vorlage fast gänzlich abwesende Außenwelt – Häuser, Straßen, das kleine rothaarige Mädchen – behutsam ergänzt; Snoopys geradezu kubistische Augenpartie stelle eine besondere Herausforderung dar. Seine charakteristische Sprechblasenphilosophie ("Abendessen… Hat mein Leben nicht mehr zu bieten?") musste im Film leider entfallen.

Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.

Mehr zum Thema