Kategorie: Film
"Planet Deutschland – 300 Millionen Jahre"
Ein weitgehender Streifzug durch Deutschland von der längst vergangenen Karbon-Zeit bis heute
Unterrichtsfächer
Thema
Stefan Schneiders Zum Inhalt: Dokumentarfilm erklärt im Schnelldurchlauf, wie sich das Gebiet, auf dem sich heute Deutschland befindet, in den letzten 300 Millionen Jahren entwickelt hat. Damals lag die Landmasse noch am Äquator. Durch die Kontinentalverschiebung wanderten die Gesteinsschichten immer weiter nach Norden und formten so fundamental die Naturlandschaft um. Am Beispiel Deutschland wird exemplarisch aufgezeigt, wie sich die Lebensverhältnisse für Fauna und Flora auf der Erde über Jahrmillionen verändert haben – und wie stark schließlich der Mensch die natürliche Umwelt nach seinen Bedürfnissen gestaltet hat.
Regisseur Stefan Schneider schlägt einen großen Bogen: vom Karbon bis zur Jetztzeit, von den Alpengipfeln bis zur Nordsee. Zum Inhalt: Animationssequenzen mit Dinosauriern und einem Vulkanausbruch wechseln sich mit imposanten (realen) Naturaufnahmen, oft aus der Vogelperspektive, in Zum Inhalt: Zeitlupe oder –raffer gefilmt, und mit Schauspielern nachgestellten Szenen aus der Frühzeit der Menschheitsgeschichte ab. Die Vergangenheit wird anschaulich, wenn erst die Versteinerung eines affenähnlichen Tiers aus der Grube Messel zu sehen ist, das dann als putziges Zum Inhalt: Digitalwesen durchs Bild huscht. Aus dem Zum Inhalt: Off liefert Fernsehmoderator Max Moor mit sonorer Stimme hilfreiche Zusatzinformationen. Trotz der eingeblendeten Zeit- und Ortsangaben erschweren die vielen Sprünge zwischen den Zeitebenen die Orientierung in dem kurzweiligen Bilderbogen, dessen Suggestivkraft der orchestrale Zum Inhalt: Soundtrack erheblich verstärkt.
Mit seinen visuellen Schauwerten und lebhaften Erzählertexten bietet der Film reichlich Anknüpfungspunkte im Unterricht. Liefert die erste Hälfte mit den vielen Visualisierungen geologischer Veränderungen und animierten Urzeittieren vor allem Anregungen für Erdkunde und Geschichte, finden sich in der zweite Hälfte, etwa mit dem Auftauchen des Homo Heidelbergensis, vor allem Denkanstöße für Biologie und Gemeinschaftskunde. Hier geht der Dokumentarfilm auch auf das Verhältnis von Mensch und Natur sowie die Entstehung einer menschlichen Zivilisation ein, wobei Nachstellungen des urzeitlichen Lebens eine wichtige erzählerische Funktion übernehmen. In diesem Zusammenhang bietet es sich dann auch an, einmal die filmischen Mittel von Planet Deutschland zu untersuchen. Auf welche Weise wird Geschichte anschaulich gemacht? Hierbei wäre zu überlegen, welche Kriterien den dokumentarischen Charakter eines Filmes ausmachen, der über weite Strecken am Computer und mit Schauspielern entstanden ist.