Mitte der 1980er-Jahre reiste Louis Sarno nach Zentralafrika, um den polyphonen Gesang der Bayaka-Pygmäen aufzunehmen. Angetan vom kulturellen Reichtum der Gemeinschaft blieb der US-Amerikaner im Regenwald und gilt dort längst als anerkanntes Mitglied der Bayakas. Sarno gründete eine Familie und versprach seinem Sohn Samedi, ihm eines Tages New York zu zeigen. Der Tag ist schließlich gekommen. Bei seinem Besuch in den Vereinigten Staaten stellt sich jedoch allmählich heraus, dass Sarno kein Wanderer zwischen den Welten mehr ist: Er findet sich in seiner ehemaligen Heimatstadt nicht mehr zurecht, wirkt unglücklich und überfordert. In den Gesprächen mit Samedi wird zudem deutlich, dass sich Vater und Sohn immer weiter voneinander entfernen.

Wenn Sie diesen Drittanbieter-Inhalt von www.youtube.com aktivieren, ermöglichen Sie dem betreffenden Anbieter, Ihre Nutzungsdaten zu erheben. Weitere Informationen zur Nutzung von Drittanbieter-Inhalten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Externer Link: Datenschutzerklärung anzeigen

Regisseur und Drehbuchautor Michael Obert Zum Inhalt: montiert Szenen aus dem Regenwald mit dem urbanen Leben, und stellt beide Lebenswelten als Dschungel mit eigenen Gesetzmäßigkeiten dar. Diese Parallele wird bereits zu Anfang des Filmes deutlich. Eine lange Zum Inhalt: Einstellung nimmt aus einer extremen Zum Inhalt: Untersicht das einfallende Licht zwischen den Baumwipfeln auf. Kurz darauf wechselt das Setting. Statt der Bäume sind die Spitzen der Wolkenkratzer New York Citys zu sehen, neben denen das Sonnenlicht in die Straßenschluchten fällt. Aufgenommen aus der Ferienwohnung Sarnos verdeutlicht der Blick durch das Fenster das Gefühl der Fremde in der einstigen Heimatstadt. Die kulturellen Gegensätze spiegeln sich in der Zum Inhalt: Tongestaltung wider. Während zu Beginn Bilder aus dem Dschungel mit englischen Barock-Kompositionen unterlegt sind, erklingt in New York die Musik des Pygmäen-Volks.

Die Bayakas hinterlassen keine kulturellen Zeugnisse. Ihre Traditionen und Mythen werden ausschließlich mündlich überliefert. Louis Sarno brauchte Monate, um in die Tanzrituale und Gesänge eingeführt zu werden. Neben einem Vergleich tradierter europäischer und Bayaka-Musik bietet sich eine Diskussion unterschiedlicher kultureller Perspektiven an. Der Film liefert dafür zahlreiche Anknüpfungspunkte anhand von Interviews mit Bayakas, denen Sarnos Kultur anfangs sehr fremd erschien. Neben diesen Kontexten ermöglicht die Geschichte der Vater-Sohn-Beziehung in sozial und ethisch orientierten Fächern Schülern und Schülerinnen Diskussionsangebote über Familienkonstruktionen und Rollenmodelle.

Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.