"Wollt ihr eine Leiche sehen?" Verns Frage versetzt seine besten Freunde Gordie, Chris und Teddy in Aufruhr. Seit Tagen wird ein Junge in ihrem Alter vermisst. Nun hat Vern ein Gespräch seines älteren Bruders belauscht, der dessen Leiche in der Nähe eines Bahndamms entdeckt haben will. Die Vorstellung, einen echten Toten zu sehen, verspricht für die vier Zwölfjährigen das große Abenteuer dieses Sommers zu werden. Und vielleicht werden sie ja auch noch berühmt, wenn sie den toten Jungen finden! So machen sich die vier ohne das Wissen ihrer Eltern zu Fuß entlang der Schienen auf den mehr als 30 Kilometer langen Weg. In langen Gesprächen kommen ihre unterschiedlichen Charaktere zum Vorschein: Der stille Gordie hat vor kurzem seinen älteren Bruder verloren; Chris hat Angst, wie seine ganze Familie in die Kriminalität abzurutschen. Daneben stehen sie immerzu in Konkurrenz mit einer Bande älterer Jugendlicher, die ebenfalls die Leiche bergen will.

Rob Reiners Zum Inhalt: Adaption von Stephen Kings Kurzgeschichte "Die Leiche", im Jahr 1986 ein großer Erfolg bei Kritik und Publikum, gilt heute als ikonischer Jugendfilm. King selbst, sonst vor allem als Horrorautor bekannt, nannte sie die wahrscheinlich beste Verfilmung seines bisherigen Werks. Diese stellt wie die Vorlage nicht Grauen und Schrecken in den Mittelpunkt, sondern erzählt stattdessen über vier Jungen an der Schwelle vom Kind zum Jugendlichen und deren tiefe Freundschaft. Der Film trifft noch immer einen Nerv, weil er den Figuren Raum lässt, sie differenziert zeichnet und ein gutes Gespür für deren Gefühle, Ängste und Sehnsüchte in ihrer Adoleszenz hat. Analog dazu folgt "Stand By Me" Zum Inhalt: dramaturgisch dem Muster des Zum Inhalt: Roadmovies. Die jungen Protagonisten reifen im Laufe ihrer Reise. Episodisch hangelt sich der Film entlang klassischer Abenteuerfilmsituationen, die den Zusammenhalt der Jungen stärken und sie immer wieder an ihre Grenzen bringen. Die Zum Inhalt: Kamera zeigt das Ensemble oft gemeinsam in einer Zum Inhalt: Einstellung und verzichtet auf die Unterteilung in Zum Inhalt: Schnitte, so dass die Dynamik und Verbundenheit von Gordie, Vern, Chris und Teddy spürbar wird. Gordie wurde dabei zum Erzähler auserkoren, der rückblickend durch einen Zum Inhalt: Voiceover-Kommentar in seine Jugenderinnerungen aus dem Jahr 1959 zurückführt. Zum Inhalt: Songs der damaligen Zeit verleihen dem Film viel Atmosphäre. Zugleich aber wirkt die Geschichte auch zeitlos und klingt durch zahlreiche Anspielungen noch in der heutigen Popkultur nach – beispielsweise in der Netflix-Serie "Stranger Things" .

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Während im Deutsch- oder Englischunterricht die Kurzgeschichte zum direkten Vergleich herangezogen und etwa die Erzählperspektive verglichen werden kann, lässt sich im Ethik- oder Religionsunterricht über die Figuren sprechen: Was treibt diese an? Was erfährt das Publikum über ihre Wünsche und Ängste? Wie echt wirken die Figuren und was macht sie so reizvoll? In diesem Zusammenhang ist das Thema Freundschaft besonders wichtig. So kann etwa analysiert werden, wodurch die Verbundenheit zwischen den Jungen gezeigt wird, aber auch, wie diese sich verändert und rückblickend bewertet wird. Insgesamt lässt sich auch diskutieren, inwieweit die Geschichte heute noch als spannend wahrgenommen wird. Denn "Stand by Me" ist ganz auf die Figuren konzentriert. Erwachsene werden ausgeblendet, Smartphones und andere technische Gadgets gibt es nicht. Metaphorisch ist der Film ein Loblied auf die Freundschaft und die Kindheit – und ein wehmütiger Blick auf deren Ende und die Konfrontation mit ernsten "erwachsenen" Themen wie Vergänglichkeit und Tod.

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