Im September 2001 reisen vier junge pakistanischstämmige Männer von Großbritannien nach Pakistan, weil einer von ihnen dort heiraten will. In Karachi überzeugt sie ein moslemischer Geistlicher, weiter nach Afghanistan zu reisen, um dort der Bevölkerung zu helfen. Zu dieser Zeit starten die USA gerade ihren Krieg gegen die Taliban. Bei Angriffen der amerikanischen Luftwaffe kommt einer der Freunde ums Leben. Als die drei Überlebenden daraufhin zurück nach Pakistan reisen wollen, geraten sie immer tiefer ins unmittelbare Kampfgebiet und werden schließlich von den US-Soldaten als vermeintliche Talibankämpfer festgenommen. Nach mehreren Wochen Haft werden sie auf den US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba gebracht und dort unter menschenunwürdigen Bedingungen zwei Jahre festgehalten, obwohl sich bereits nach kurzer Zeit herausstellt, dass die Vorwürfe des Geheimdienstes, sie seien Terroristen aus dem Umfeld von Al-Quaida, nicht haltbar sind.

Der politisch engagierte Filmemacher Michael Winterbottom (unter anderem "" , 1997 und "" , 2002) hat die auf Tatsachen beruhende Geschichte dieser vier Männer semidokumentarisch nachinszeniert und mit echtem Archivmaterial sowie mit Interviews der Betroffenen vermischt. Seine Anklage gegen die Willkür der Geheimdienste und der Militärs, die ihre Gefangenen ohne Rechtsgrundlage, ohne eindeutige Beweise für ihre Schuld und unter Missachtung der Menschenwürde inhaftiert hielten und sie wiederholt der Folter aussetzten, ist emotional aufwühlend. Allerdings präsentiert sich die filmische Umsetzung so kompromisslos und didaktisch dokumentarisch, dass es schon propagandistisch wirkt. Durch Winterbottoms Parteinahme gegen die ausschließlich dumm und brutal dargestellten Militärs und für die sympathisch wirkenden Moslems, denen offensichtlich so viel Unrecht widerfahren ist, lässt Winterbottom bald jede kritische Distanz zum übergreifenden politisch brisanten Thema des Gefangenenlagers und seiner "Berechtigung" vermissen und verweigert sie auch dem Publikum. Der Film zielt auf starke emotionale Gefühle der Zuschauenden, die allenfalls noch am Rande realisieren können, dass einige wichtige Fragen nicht hinreichend beantwortet wurden. Sie ergeben sich aus den Erzählungen der Männer und betreffen ihre Motivationen und Handlungen. Auch im Interesse der echten Betroffenen hätte eigentlich jeder Verdacht einer möglichen Kooperation mit den Taliban ausgeräumt werden müssen. Aber freilich wäre selbst unter diesen Umständen Guantánamo und die Behandlung der dort Inhaftierten in keiner Weise zu rechtfertigen.