Arbeitsblätter
Aufgabe 1: Wie Musik unsere Wahrnehmung von Bildern beeinflusst
Fächer: Musik, Deutsch, Kunst ab Klasse 9
Musik spielt in Filmen und der Filmbranche eine wichtige Rolle: Viele Filmszenen sind mit Musik unterlegt, in der Handlung wird gesungen oder Musik gehört, es gibt eingängige Titelmelodien und die
Soundtracks zu Filmen erobern die Charts. Warum ist Musik im Film so wichtig? Welchen Einfluss hat Musik auf unsere Wahrnehmung von Bildern und Filmszenen?
a)
Vorbereitende Hausaufgabe: Macht einen kurzen Versuch mit Freunden/-innen, Bekannten oder Mitschüler/-innen. Legt ihnen das Bild des Astronauten Buzz Aldrin vor, der im Juli 1969 als zweiter Mensch den Mond betrat, und bittet sie, ihre Assoziationen zur Stimmung des Bildes zu notieren.
Spielt dabei der einen Hälfte der Versuchsteilnehmer/-innen (Gruppe A) eine düstere, kriegerische, eher unheimliche Musik vor (beispielsweise Gustav Holst
Mars, the Bringer of War aus „Die Planeten”. Gruppe B hört bei der Bildbetrachtung eine heroische, hoffnungsvolle Musik: John Williams
The Jurassic Park Theme.
b) Vergleicht in der Klasse die Ergebnisse der Assoziationen von Gruppe A und B: Unterscheiden sie sich in Abhängigkeit zur im Hintergrund ablaufenden Musik? Beschrieben die Versuchsteilnehmer/-innen zum Beispiel eher die Musik oder das Bild?
c) Erstellt in Kleingruppen mit dem Handy eine kurze
Filmsequenz und experimentiert mit unterschiedlicher Filmmusik. Spielt dazu zu eurer Filmsequenz mit einem zweiten Handy unterschiedliche Musik ab: melancholische, fröhliche, majestätische, heroische, lustige, unheimliche, zur Sequenz passende oder kontrastierende Songs. Wählt drei möglichst unterschiedlich wirkende Versionen aus und präsentiert diese der Klasse.
d) Diskutiert den Einfluss von Musik auf die Wahrnehmung von Bildern und Filmen: Wie beeinflusst Musik unsere Wahrnehmung von Bildern? Welche Möglichkeiten bietet Musik, um die Wirkung von Filmszenen zu verändern?
Aufgabe 2: Eine andere Geschichte der Filmmusik
Fach: Musik ab der Oberstufe
Der Dokumentarfilm
Score zeichnet die Geschichte der Filmmusik nach und stellt die bekanntesten Filmmusiken und deren Komponisten vor. Dabei beschränkt er sich fast ausschließlich auf männliche Komponisten des Hollywoodkinos.
Während des Filmbesuchs:
a) Teilen Sie sich in drei Gruppen auf und halten Sie während des Filmbesuchs stichpunktartig zentrale Informationen fest, die Sie zu einem der folgenden Aspekte erhalten:
Gruppe 1: mögliche Funktionen und Strategien von Filmmusik
Gruppe 2: Zäsuren in der Geschichte von Hollywoods Filmmusik
Gruppe 3: Wichtige Filmkomponisten, ihre Werke und Stilmerkmale
Nach dem Filmbesuch:
b) Tragen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum zusammen und erstellen Sie eine Mindmap zum Thema Filmmusik im Hollywoodkino.
c) Finden Sie sich in Kleingruppen zusammen und bereiten Sie eine Präsentation zu jeweils einem der folgenden Themen vor:
Gruppe 1: Deutsche Stummfilmkomposition:
Die Sinfonie der Großstadt (D 1917, Walter Ruttmann)
Gruppe 2: Musik im indischen Bollywood-Kino:
Der Hochzeits-Song (Komponist: Jatin Lalit) aus dem Film
In guten wie in schweren Tagen (IND 2001, Karan Johar)
Gruppe 3: Der japanische Komponist Fumio (auch: Fumiyo) Hayasaka und seine Musik zu
Die sieben Samurai (JP 1954, Akira Kurosawa)
Wählen Sie im Rahmen Ihrer Recherche exemplarisches Film- oder Tonmaterial zur Präsentation in der Lerngruppe aus, um charakteristische Merkmale und Besonderheiten des Zusammenwirkens von Bild und Musik zu veranschaulichen.
Aufgabe 3: Dramaturgische Funktion der Filmmusik in Alfred Hitchcocks Psycho
Fächer: Musik, Deutsch, Englisch, Kunst ab Klasse 10
Mit der Duschszene aus seinem Film
Psycho (1960) setzte Regisseur Alfred Hitchcock neue Maßstäbe für das
Genre des Horrorfilms. Als eine der meistzitierten
Szenen der Filmgeschichte ist sie insbesondere für die kühne
Schnitttechnik und die verwendete Filmmusik berühmt. Bernard Herrmann komponierte nicht nur die Filmmusik für
Psycho, sondern auch für weitere Klassiker von Hitchcock, etwa für
Vertigo (1958) und
Der unsichtbare Dritte (1959), sowie für Filme anderer Regisseure wie Orson Welles (
Citizen Kane, 1941) oder Martin Scorsese (
Taxi Driver, 1976).
a) Schaut euch Hitchcocks Duschszene zuerst in der
Originalfassung und danach ein weiteres Mal ohne die zugehörige Musik an.
b) Vergleicht im Plenum, wie die unterschiedlichen Versionen auf euch wirken.
c) Schaut euch die Szene noch einmal an und achtet dabei auf die
Montage. Wie lässt sich die Montage der
Szene beschreiben und welche Wirkung wird erreicht?
d) Nehmt nun eine Analyse der verwendeten Filmmusik vor. Teilt dazu die Szene mitsamt der zugehörigen Musik zunächst in sinnvolle Abschnitte ein. Beschreibt anschließend für jeden Abschnitt möglichst genau die verwendete Musik. Wie verhalten sich Musik und Bild zueinander? Formuliert abschließend eine begründete Wirkungsabsicht.
e) Diskutiert im Plenum, inwieweit die Szene eurer Meinung nach für heutige Zuschauer/-innen an Wirkkraft verloren hat. Nennt mögliche Gründe dafür.
Aufgabe 4: Der Einsatz von Musik im Film – Soundtrack und Score
Fächer: Musik, Deutsch, Englisch ab Klasse 9
Musik ist ein wichtiges Element, um beispielsweise Stimmungen in Filmen zu untermalen oder zu verdeutlichen. Dabei wird zwischen Soundtrack und Score unterschieden.
a) Teilt die Klasse in zwei Gruppen (
A und
B) auf.
Gruppe A: Lest den Lexikoneintrag zum Begriff
Score im Filmlexikon der Universität Kiel.
Gruppe B: Lest den Lexikoneintrag zum Begriff
Soundtrack im Filmlexikon der Universität Kiel.
Stellt euch die Begriffe mit Hilfe eines Lerntempoduetts gegenseitig vor.
b) Könnt ihr Filmbeispiele benennen, die eigens komponierte Musik oder einen Soundtrack einsetzen? Haltet die Beispiele an der Tafel fest.
c) Ergänzt eure Beispiele mit Hilfe der Hintergrund-Texte
Eine andere Geschichte der Filmmusik und
Popsongs im Kino auf kinofenster.de.
d) Befindet sich euer Lieblingsfilm bereits in der Liste? Stellt ihn euren Mitschüler/-innen in Form einer Filmkritik vor. Geht dabei darauf ein, ob mit Score und/oder Soundtrack gearbeitet und welche Wirkung durch den Einsatz der Musik erzielt wird. Falls ihr nicht mehr sicher seid, wie man eine Filmkritik verfasst, findet ihr
hier eine Hilfestellung.
Aufgabe 5: Geräusche und Musik mit Alltagsgegenständen selbst erzeugen
Fächer: Musik , Kunst, Sachunterricht, ab Klasse 4
In nahezu jedem Film hört ihr Musik und Geräusche, die das Geschehen begleiten, untermalen oder betonen. In manchen Filmen kommen auch übertriebene Geräusche, wie Saitenzupfen, wenn jemand springt, zum Einsatz. Viele Geräusche lassen sich mit ganz normalen Alltagsgegenständen und sogar mit Instrumenten aus Müll erstellen.
a) Überlegt gemeinsam, welche Geräusche ihr aus bereits gesehenen Filmen kennt und haltet eure Ideen stichpunktartig an der Tafel fest.
b) Fallen euch Alltagsgegenstände ein, mit denen diese Geräusche erzeugt werden könnten?
c) Bastelt jeweils in Partnerarbeit ein Instrument. Probiert die unterschiedlichen Möglichkeiten aus. Welche Töne oder Geräusche könnt ihr damit erzeugen?
d) Jedes Team stellt sein Instrument der Klasse vor, demonstriert den Klang und erklärt kurz, wie es eingesetzt werden könnte.
Autor/in: Aufgabe 1: Thade Buchborn, Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Freiburg, Aufgaben 2 und 3: Sarina Lacaf, freie Redakteurin und Filmvermittlerin, Aufgabe 4: Ronald Ehlert-Klein, Theater- und Filmwissenschaftler, Pädagoge und kinofenster.de-Redakteur, Aufgabe 5: Hanna Falkenstein, Kulturwissenschaftlerin und Autorin von pädagogischen Materialien, 10.01.2018
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