In den 1950er Jahren kommt die junge, aufgeschlossene Kunstgeschichte-Lehrerin Katherine Watson in das renommierte Wellesley-College in Massachusetts. Die freigeistige Berkely-Absolventin will ihren Schülerinnen nicht nur Kenntnisse über Kunst beibringen, sondern auch die Kunst selbstständigen Lebens. Das ist ein schwieriges Unterfangen in einer Zeit, da der Verlobungsring noch als Statussymbol gilt
und nicht selten die wissenschaftlichen Karrieren der Frauen in der Sackgasse "Küche, Kinder, Kirche" enden. Mit ihren unkonventionellen Unterrichtsmethoden stößt Katherine auf Widerstand bei der strengen Schulleiterin, gewinnt aber nach
und nach das Vertrauen ihrer Schützlinge
und weist ihnen neue Wege in die Emanzipation. – Die weibliche Elite der amerikanischen Gesellschaft studierte über Jahrzehnte an genau dieser im Film dargestellten Mädchen-Schule, darunter die frühere Außenministerin Madeleine Albright, Schauspielerin Ali McGraw oder Hillary Rodham Clinton. Mike Newell inszeniert den Zusammenprall zwischen Moderne
und Tradition unterhaltsam
und mit Tiefgang, zeichnet die einzelnen Figuren
und ihre unterschiedlichen Lebensentwürfe differenziert. Ausgehend von der Frage, ob die berühmte Louvre-Dame Mona Lisa wirklich glücklich war oder mit der rätselhaften Mimik nur gesellschaftlichen Forderungen entsprach, entwirft er das Bild einer Gesellschaft, in der das Streben nach Eigenständigkeit
und Unabhängigkeit mit engstirniger Moral kollidierte.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2004