Wir leben in Zeiten, in denen eine Frau ihre Eizellen mit eigenem Erbmaterial befruchten kann, wie der Film
Blueprint (2004) gezeigt hat. Lohnt es da überhaupt noch, über Väter nachzudenken – über Väter im Leben und in der Kinogeschichte? Natürlich, denn im Leben ist "Brutpflege" ohne beide Eltern nach wie vor ein Problem. Viele Kinder werden in dieser Situation an der Seele verletzt. Vielleicht gibt es eines Tages andere Modelle der "Aufzucht". Doch jetzt, da wir die Krise der Familie erleben, ist es aufschlussreich, mit Filmen zurückzuschauen auf mediale Vaterbilder. Das Kino erweist sich auch in diesem Fall als sozialer Seismograph. Die wichtigen Filmväter waren seit jeher Väter in der Krise.