Arbeitsblatt zu "Aus einem deutschen Leben"

Fächer: Geschichte, Deutsch, Sozial-/Gemeinschaftskunde, Ethik, Philosophie, ab 11. Klasse

Vor der Filmsichtung:

a) Was assoziieren Sie mit dem Begriff "Autorität"? Halten Sie Ihre Antworten an der Tafel fest.

b) Arbeiten Sie allein. Unterteilen Sie Ihr Leben in Kapitel und geben Sie den Kapiteln aussagekräftige Titel. Überlegen Sie sich dann, wem oder was sie in welchen Lebensabschnitten jeweils Gehorsam geleistet haben, bzw. wem oder was Sie sich widersetzt haben. Stellen Sie sich Ihre Ergebnisse im Plenum vor und diskutieren sie, wie Sie in der Rückschau Ihren Gehorsam/Ihr Sich-Widersetzen beurteilen.

c) Die Filmfigur Franz Lang basiert auf einer realen Person: Rudolf Höß. Machen Sie sich mit seiner Biografie und seiner Rolle im NS-Regime vertraut. Nutzen Sie folgende Webseite als Ausgangspunkt Ihrer Recherche:

Zum externen Inhalt: dhm.de: Biografie Rudolf Höß (öffnet im neuen Tab)

Während der Filmsichtung:

d) Achten Sie während der Sichtung auf Folgendes:
1. auf inhaltlicher Ebene:
Welche Stationen im Leben von Franz Lang zeigt der Film?
Wem/Was leistet Franz Lang in welcher Lebensstation jeweils Gehorsam?
2. auf filmästhetischer Ebene:
Welche filmästhetischen Mittel fallen Ihnen besonders auf? Achten Sie insbesondere auch auf das Verhältnis von Bild und Ton.

Hinweis: Machen Sie sich während und direkt nach der Filmsichtung Notizen.

Nach der Filmsichtung:

e) Tauschen Sie sich über Ihren Filmeindruck aus. Gibt es etwas, das Sie besonders berührt oder schockiert hat bzw. Ihnen gefallen/gar nicht gefallen hat? Klären Sie – falls notwendig – auch Fragen.

f) Vergleichen Sie zu zweit Ihre Ergebnisse aus Aufgabe c) und ergänzen Sie sie gegebenenfalls. Diskutieren Sie dabei auch die Frage, weshalb der Regisseur Theodor Kotulla sich dafür entschieden hat, das Leben des Protagonisten in streng unterteilten Kapiteln zu erzählen. Tauschen Sie sich anschließend im Plenum aus.

g) Schauen Sie sich erneut die Lebensstationen von Franz Lang an und überlegen Sie zu zweit, in welchen Momenten seines Lebens er statt zu gehorchen, alternativ hätte handeln können. Überlegen Sie auch, warum er es nicht getan hat. Beziehen Sie Ihre historischen Kenntnisse zur Zeit des Nationalsozialismus in Ihre Reflexion mit ein.

h) Recherchieren Sie zum Konzept der "autoritären Persönlichkeit" und beziehen sie es auf die Seins- und Handlungsweise des Protagonisten Franz Lang. Folgende Quellen können Ihnen bei Ihrer Recherche helfen:

Zum externen Inhalt: Artikel von Evelyn Isaak: "Die F-Skala nach Adorno: So entstehen autoritäre Persönlichkeiten" (öffnet im neuen Tab)

Zum externen Inhalt: deutschlandfunk Kultur: Adornos Studien zum autoritären Charakter (öffnet im neuen Tab)

i) Vor fast 250 Jahren, 1784, veröffentlichte Immanuel Kant in der Berlinischen Monatszeitschrift einen Aufsatz mit dem Titel Zum externen Inhalt: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung (öffnet im neuen Tab). Dieser beginnt wie folgt. Lesen Sie den Ausschnitt Satz für Satz im Plenum und verständigen Sie sich jeweils über die Bedeutung der Sätze.

"AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung."

Diskutieren Sie unter Einbeziehung des bisher Erarbeiteten, inwiefern Kants Appel auch heute noch aktuell ist.

j) Verfassen Sie eine Zum Inhalt: Filmkritik. Beziehen Sie das bisher Erarbeitete mit ein und setzen Sie einen Schwerpunkt. Diesen können Sie frei wählen, z.B. kann er sein:
- Der Film als Lehrstück über die „autoritäre Persönlichkeit“
- Der Film und seine Ästhetik
- Der Film und Kants Appell

k) Werten Sie die Filmkritiken wechselseitig und kriteriengeleitet aus. Zeichnen Sie die gelungenste aus und übergeben Sie sie der Schülerzeitung oder stellen Sie sie auf der Homepage der Schule oder an einem geeigneten Ort im Schulhaus aus.