Als Timm elf Jahre alt ist, stirbt sein Vater bei einem Unfall. Der Junge wächst danach bei seiner lieblosen Stiefmutter auf. Trotz der traurigen Umstände lacht Timm gern und viel. Ein mysteriöser Baron drängt Timm zu einem Handel: Wenn dieser ihm sein ansteckendes Lachen überlässt, solle er zukünftig jede Wette gewinnen. Timm willigt ein, nicht ahnend, dass er damit einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Fortan gewinnt er auf der Pferderennbahn hohe Geldbeträge, sodass die Stiefmutter Timm plötzlich liebevoll behandelt. Als der Baron schließlich sein Vormund wird, steht Timm ein Luxusleben offen. Doch das Gefühl von Glück stellt sich nicht ein. Mit der Hilfe seiner gleichaltrigen Freundin Ida gelingt es ihm schließlich, das Böse zu bezwingen und sein Lachen zurückzuerhalten.

Wenn Sie diesen Drittanbieter-Inhalt von www.youtube.com aktivieren, ermöglichen Sie dem betreffenden Anbieter, Ihre Nutzungsdaten zu erheben. Weitere Informationen zur Nutzung von Drittanbieter-Inhalten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Externer Link: Datenschutzerklärung anzeigen

Die Zum Inhalt: Adaption des gleichnamigen Romans von James Krüss aus dem Jahr 1962 verzichtet auf die Rahmenhandlung, in der Timm seine eigene Geschichte erzählt. Änderungen gibt es auch bei den Nebenfiguren: Timms Freundin Ida und die Dämonin Belial existieren in der Vorlage nicht. Dass Belial von einem Mann (Andreas Schmidt) verkörpert wird, ist offensichtlich und sollte im Unterricht thematisiert werden, da die überzeichnete Darstellung eine Travestie ohne dramaturgische Funktion ist. Gelungen hingegen ist die Zum Inhalt: animierte Zum Inhalt: Sequenz, in der Baron Lefuet Timm nicht nur Marketingstrategien, sondern auch die Mechanismen von Neoliberalismus und Ausbeutung sehr kindgerecht erklärt. Zudem ist die schauspielerische Leistung der Kinder hervorzuheben, ebenso wie die der hochkarätigen Besetzung mit namhaften deutschen Schauspielern/-innen.

Im Unterricht bietet es sich an, die verschiedenen sozialen Funktionen des Lachens zu thematisieren. Baron Lefuet scheint zwar menschlicher, nachdem er Timms Lachen gekauft hat, doch letztlich ändert dies nichts an seinen bösen Absichten. In diesem Zusammenhang kann auf die literarische Tradition des Teufelspakts verwiesen und in den höheren Klassenstufen erstmals Goethes Faust oder Chamissos Peter Schlemihl thematisiert werden. Ebenso bietet sich eine Figurenanalyse an. Im Gegensatz zu klassischen Märchen mit einem klaren Gut-Böse-Schema haben sämtliche Filmfiguren einen Makel: Timms Vater neigt etwa zum Glücksspiel, die Stiefmutter ist dem Konsum verfallen, selbst Ida setzt ein Gerücht in die Welt, das Timm schadet. Lediglich der Baron ist durchweg negativ gezeichnet und droht auch Timms Charakter zu verändern. Ausgehend von "Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen" kann zudem das diskutiert werden, was im Leben glücklich macht. Obwohl es Timm in materieller Hinsicht an nichts fehlt, ist er nicht zufrieden. Was also fehlt ihm? Indem die Schüler/-innen analysieren, wie ausgewählte Buchausschnitte filmisch in Szene gesetzt wurden, lassen sich zudem auch filmsprachliche Aspekte ansprechen.

Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.

Mehr zum Thema