Der junge Hobbit Frodo Beutlin erbt einen Ring, der sich als Werkzeug absoluter Macht herausstellt und einst von dem abgrundtief bösen Sauron geschmiedet wurde. Damit möchte dieser alle Völker beherrschen und versklaven. Frodo wurde auserwählt, um zusammen mit einigen anderen Hobbits, einem Menschen, einem Zwerg, einem Elfen und einem Zauberer die Macht des Bösen zu besiegen. Dazu muss er den Ring durch feindliches Gebiet zum Feurigen Berg schaffen und ihn dort vernichten. – Das Kultbuch von J.R.R. Tolkien, das den Standard für das Fantasy-Genre setzte und in einem gewaltigen, in sich stimmigen Universum mit Anleihen aus Mythen, Sagen und Geschichten verschiedener Kulturkreise den archetypischen Kampf zwischen Gut und Böse neu erzählt, hat seit Erscheinen des ersten Teils im Jahr 1954 Generationen von Lesern fasziniert. Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson darf für sich in Anspruch nehmen, dieses Mammutwerk in siebenjähriger Arbeit als aufwändigste Filmproduktion aller Zeiten und als erstmals am Stück gedrehte Trilogie verfilmt zu haben, deren Teile nun in jährlichem Abstand jeweils vor Weihnachten gestartet werden sollen. Bereits der mit Spannung lange erwartete erste Teil "Die Gefährten" lässt erkennen, dass sich der immense Aufwand zumindest qualitativ gelohnt hat. Inwiefern die Literaturverfilmung dem Geist der Vorlage bzw. auch den Erwartungshaltungen der Leser hinreichend gerecht wird, mag jeder für sich selbst entscheiden. Der archetypisch gefasste Kampf zwischen Gut und Böse, die Auseinandersetzung mit Macht und Machtmissbrauch und das große Thema der Freundschaft sind auch im Film zentrale Themen. Und als Film funktioniert nahezu alles perfekt, von der Einführung und der Psychologie der Figuren über die Dramaturgie der Ereignisse und den Spannungsbogen bis zu den landschaftlich wie tricktechnisch beeindruckenden und zum Teil einzigartigen Aufnahmen. Einige inhaltlich voll begründete Szenen sind allerdings besonders furchteinflößend und grausam und alles andere als leichte Unterhaltungskost für ein jüngeres Publikum. Sie haben zwar etwas von der Astrid Lindgren-Verfilmung Mio, mein Mio an sich, erinnern gerade in der Zeichnung der verunstalteten Orks beispielsweise aber auch an Jacksons Coming-of-Age Splatterfilm Braindead aus dem Jahr 1991.