Gaya ist ein Fantasiereich, dessen Bewohner sich aufgrund ihrer geringen Körpergröße und ihren Tierohren nur geringfügig von den Menschen unterscheiden. Buu, ein genialer Erfinder, und der etwas einfältige Zino, der von den Gayanern als Volksheld verehrt wird, sind dick befreundet. Ihre Abenteuer stehen im Mittelpunkt einer erfolgreichen Fernsehserie, die Albert Drollinger geschaffen hat. Aber wem sie ihre Existenz verdanken, wissen die Gayaner vorerst noch nicht. Ihren buchstäblichen Sprung in die Bewusstheit vollziehen sie erst, als ein böser Wissenschaftler aus der Menschenwelt ihnen über ein "Wurmloch" einen magischen Stein entwendet, den sie zum Überleben brauchen. Buu und Zino, aber auch die drei Schnurks, die als Außenseiter in Gaya gelten, und die emanzipierte Bürgermeistertochter Alanta machen sich auf den Weg, um den Stein zurückzuholen. Auf ihrer abenteuerlichen Reise in die Realität der Menschen begegnet das ungleiche Team schließlich ihrem Schöpfer. – Der erste deutsche, voll im Computer animierte Film kann in seiner technischen Qualität problemlos mit seinen amerikanischen Vorbildern von Pixar & Co. mithalten. Allein das ist schon eine kleine Sensation. Um die für einen solchen Aufwand benötigten finanziellen Mittel aufzutreiben, wurden Geldgeber aus ganz Europa mit ins Boot geholt. Die als Familienfilm konzipierte Produktion orientiert sich inhaltlich klar an klassischen wie aktuellen Vorbildern des amerikanischen Genrekinos, vom Action- und Abenteuerfilm über den Fantasyfilm bis zum Thriller. Trotzdem wirken die unzähligen Zitate nicht aufgesetzt, sind harmonisch in die rasant erzählte Handlung integriert. Lediglich für jüngere Kinder könnten die umfangreichen medienpädagogischen Reflexionen über die verschiedenen Realitätsebenen der Geschichte mitunter für Verwirrung sorgen.
Autor/in: Holger Twele, 01.03.2004